1. Donnepp-Eklat auch bei Grimme Online Awards allgegenwärtig
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Bei der Verleihung der Grimme Online Awards hätten die Regisseure Moritz Riesewieck und Hans Block aus Protest gegen die Aberkennung des Donnepp Media Awards für die Aktivistin Judith Scheytt die Annahme ihres KI-Sonderpreises verweigert (Stream der Preisverleihung/Annahmeverweigerung). Çiğdem Uzunoğlu, Leiterin des Grimme-Instituts, habe erstmals einen “Fehler” des Vereins der Grimme-Freunde eingeräumt, der eigenständig die Jury-Entscheidung für Scheytt zurückgenommen habe. Uzunoğlu habe aber auch die formale Unabhängigkeit des Vereins vom Institut betont.
2. Neue Orte für Journalismus
(journalist.de, Alexander Streit)
Alexander von Streit kritisiert, dass Journalismus trotz digitaler Präsenz aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinde, und fordert ein “Media Rewilding”, also die bewusste Rückkehr in physische Räume wie Cafés, Theater und Kulturzentren. Erste Beispiele wie das Redaktionscafé von “Correctiv” in Gelsenkirchen oder journalistische Theaterinszenierungen würden zeigen, wie durch direkte Begegnungen wieder Vertrauen und Nähe zum Publikum aufgebaut werden können.
3. Wenn Wolfram Weimer wieder wettert
(taz.de, Steffen Grimberg)
In der “taz” hat Steffen Grimberg dem Kulturstaatsminister Wolfram Weimer eine Art offenen Brief zukommen lassen, in dem er Weimers Agitieren gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk thematisiert: “Ihr Plan geht leider auf. Mittlerweile sagen knapp 50 Prozent der Menschen, sie fühlten sich in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt. Dabei ist der Meinungsdruck nur gefühlt. Die Meinungsfreiheit ist nicht eingeschränkt. Doch so wird es erlebt in den aufgeheizten Debatten. Die Sie mit Ihren beliebigen Echos noch befeuern.”
4. Sophie von der Tann: Pressefreiheit im Gaza-Krieg stark eingeschränkt
(epd.de)
ARD-Nahost-Korrespondentin Sophie von der Tann habe bei einer Veranstaltung des Frankfurter Presseclubs die Abriegelung des Gaza-Streifens durch Israel als “massive Einschränkung der Pressefreiheit” bezeichnet, da Journalistinnen und Journalisten nicht eigenständig in das Gebiet gelangen könnten. Die Berichterstattung sei auf die gefährliche Arbeit lokaler Kräfte vor Ort angewiesen. “Die tragen das Fadenkreuz auf sich”, so die BR-Korrespondentin über die Kameraleute, Fotografen und weiteren Medienschaffenden vor Ort.
5. Kann man ausgewogen über Populisten berichten?
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 38:51 Minuten)
Beim b° future festival für Journalismus und freien Dialog hat “mediasres”-Moderatorin Brigitte Baetz mit dem Politikwissenschaftler Philipp Adorf über den journalistischen Umgang mit Populisten debattiert. Im Zentrum des Gesprächs steht die Frage, wie Medien angemessen berichten können, wenn sich Populisten bewusst als Mediengegner inszenieren und gleichzeitig von dieser Konfrontation profitieren.
6. Gemeinsam unabhängigen Journalismus retten!
(riffreporter.de, Christiane Schulzki-Haddouti & Stefan Johannesberg)
Die Journalismus-Genossenschaft “RiffReporter” startet unter dem Motto “Gemeinsam unabhängigen Journalismus retten” ihre erste Crowdfunding-Kampagne, die noch bis zum 19. November laufe. Die mehrfach ausgezeichnete Plattform mit über 100 freien Journalistinnen und Journalisten wolle damit ihre werbefreie und unabhängige Berichterstattung zu Wissenschaft, Umwelt und Gesellschaft langfristig sichern.