Heile Ackerwelt, Konformitätsdruck, Rebellierendes Springer-Personal

1. Wie Springer mithilfe von KI seinen Unternehmenswert verdoppeln will
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier berichtet bei “DWDL”, dass Springer-Chef Mathias Döpfner angekündigt habe, innerhalb von fünf Jahren den Wert des Unternehmens verdoppeln zu wollen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) solle das möglich machen. Laut Döpfner solle KI nicht in Konkurrenz zur menschlichen Intelligenz stehen, sondern diese ergänzen, um direkten Nutzerkontakt und langfristige Beziehungen zu stärken. Außerdem habe Döpfner von einer wirtschaftlichen Gold-Suche gesprochen, die er jedoch nicht konkretisiert habe: “Wir müssen neues Gold finden. So wie wir es vor anderthalb Jahrzehnten mit digitalen Classifieds getan haben. Es sollte mit unseren Kernkompetenzen zu tun haben: Inhalte. Abonnement. Werbung. Massenmärkte. Technologie.”

2. Iran, Israel, Gaza – Auslandsberichterstattung zwischen Propaganda, Festnahmen und Raketeneinschlägen
(ardaudiothek.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 31:28 Minuten)
Bei “BR24 Medien” spricht Jonathan Schulenburg mit der ARD-Israel-Korrespondentin Bettina Meier und mit Isabel Gotovac, die aus Istanbul über den Iran berichtet. Ihr Thema: die Herausforderungen der Berichterstattung aus Konfliktgebieten in Nahost. Sie diskutieren darüber, wie schwierig der Zugang zu zuverlässigen Informationen und Quellen in Regionen wie Iran und Gaza ist. Außerdem mit dabei: die Kommunikationswissenschaftlerin Carola Richter von der Freien Universität Berlin.

3. Ach, du heile Ackerwelt
(taz.de Jost Maurin)
Jost Maurin kritisiert in der “taz”, dass der NDR in letzter Zeit auffällig einseitig und unkritisch über die Landwirtschaft in Deutschland berichte. Als Beispiele nennt er die Sendung “Klar”, die Aussagen eines AfD-wählenden Bauern unkritisch übernehme, sowie den NDR-Podcast “63 Hektar”, der von einer Agrarlobbyistin mitmoderiert werde und problematische Themen wie Nitratbelastung verharmlose. Maurin vermutet, dass diese unkritische Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Senders eine Reaktion auf den Druck der Agrarlobby und die Bauernproteste sei.

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4. Wolfgang M. Schmitt: “Politische Talkshows sind wie das Dschungelcamp – nur unehrlicher”
(youtube.com, zqnce, Video: 1:14:24 Stunden)
Auf dem YouTube-Kanal “zqnce” spricht Wolfgang M. Schmitt über die aus seiner Sicht zunehmende Entpolitisierung und Boulevardisierung in der Medienlandschaft, speziell bei politischen Talkshows, die er mit Reality-TV-Formaten wie dem “Dschungelcamp” vergleicht. Zudem bemängelt er eine einseitige Berichterstattung in Krisenzeiten sowie einen Konformitätsdruck im Journalismus, der kontroverse Meinungen verdränge. Schmitt fordert von Redaktionen eine Rückkehr zur echten politischen Analyse, statt Politikerinnen und Politiker sowie Journalistinnen und Journalisten als bloße “Personalities” zu inszenieren.

5. Axel-Springer-Mitarbeitende rebellieren gegen schärfere Büropflicht
(spiegel.de)
Der Axel-Springer-Verlag plane nach Informationen des “Medieninsider” (nur mit Abo lesbar) ab September 2025 eine “Rückkehrpflicht” ins Büro. Demnach müssten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens 80 Prozent ihrer Arbeitszeit im Büro verbringen, was intern zu erheblichem Unmut geführt haben soll. Die Entscheidung sei als Rückschritt kritisiert worden. Dabei gehe es nicht nur um fehlendes Vertrauen, sondern auch um schlechte Bürobedingungen, insbesondere Platzmangel und Lärm.

6. Posuma ist live: Neue Podcast-Suchmaschine bringt Vielfalt hörbar nach vorn
(podnews.net)
Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, habe mit “Posuma” eine neue Podcast-Suchmaschine den Betrieb aufgenommen. Diese wolle Podcasts nicht nach Abrufzahlen sortieren, sondern nach inhaltlicher Qualität, und mache damit auch weniger bekannte Produktionen sichtbar.