1. Wenn sich mächtige Männer als Außenseiter inszenieren
(uebermedien.de, Johannes Franzen)
Johannes Franzen kritisiert in seiner Kolumne, dass sich mächtige Männer wie Dieter Nuhr, Markus Lanz oder Richard David Precht öffentlichkeitswirksam als Opfer einer angeblich bedrohten Meinungsfreiheit inszenieren. Dabei übersähen Medien bewusst, dass diese Männer tatsächlich zur gesellschaftlichen Elite gehören und dadurch Macht besitzen. Franzens Fazit: “Menschen, die nach allen soziologischen Kategorien zur Elite des Landes gehören, wollen sprechen, aber nicht hören, wollen kritisieren, aber nicht kritisiert werden. Wenn sie austeilen, dann ist das Meinungsfreiheit, wenn sie einstecken sollen, dann jammern sie über ‘soziale Kosten’. Das ist von Trumps Rhetorik, die nun rasch einer ausgedachten Linken in die Schuhe geschoben werden soll, nicht weit entfernt.” Der Text ist schon eine gute Woche alt, nun aber ohne Abo lesbar.
2. »Washington Post« offenbar von ausländischen Hackern attackiert
(spiegel.de)
Die “Washington Post” sei laut einem Bericht des “Wall Street Journal” Ziel eines Hackerangriffs gewesen, der wahrscheinlich von einem ausländischen Staat ausgegangen sei. Dabei seien Microsoft-Konten von Journalisten gehackt worden, die über Themen wie nationale Sicherheit und China berichten. Die US-Regierung vermute chinesische Hacker hinter der Attacke, ähnliche Angriffe habe es bereits bei Behörden, anderen Medien und Universitäten gegeben.
3. Ende eines Albtraums: Funke kurz vor Exit bei der “Kronen Zeitung”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, verkaufe die Funke Mediengruppe ihren 50-Prozent-Anteil an der österreichischen “Kronen Zeitung” an die Familie Dichand. Niemeier kommentiert: “Sollte der Deal zwischen Funke und den Dichands halten und die neuen Verhältnisse gegen Ende des Jahres schlagend werden, würde eine große Last vom deutschen Verlag abfallen.”
4. Berichterstattung über Nahost und deutsche Serien im Ausland
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 41:51 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” mit Anja Backhaus thematisiert unter anderem die Herausforderungen für Reporterinnen und Reporter bei der Berichterstattung aus Nahost. Außerdem geht es der Frage nach, warum das Vertrauen in deutsche Medien bei diesem Thema gering ist. Weitere Themen der Sendung sind Donald Trumps Einstellung der Finanzierung von “Voice of America”, das EU-IP-Programm zum Schutz von Nutzerdaten sowie die internationale Beliebtheit (bestimmter) deutscher Serien.
5. Der perfekte Podcastsound
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 25:20 Minuten)
Bei “Läuft”, dem Podcast von epd medien und Grimme-Institut, begrüßt Gastgeber Alexander Matzkeit den Komponisten, Sound Designer und Audio Editor Joscha Grunewald. In dem Gespräch mit Grunewald geht es um die Fragen, “wie wichtig die richtige Intromusik ist, wie er zu szenischen Soundeffekten steht, warum er sich manchmal mehr Regie wünscht und was die Möglichkeiten und Grenzen neuer Technik wie generativer KI sind.”
6. Im Anekdoten-Universum
(taz.de, Frank Keil)
Frank Keil stellt die Biografie “Harry Rowohlt – Ein freies Leben” vor, in der Autor Alexander Solloch vom Leben des Multitalents Harry Rowohlt berichtet, der unter anderem als Schriftsteller, Hörbuchsprecher, Übersetzer und Schauspieler gewirkt hat. Solloch stütze sich dabei auf Gespräche mit Rowohlts Ehefrau Ulla und anderen Weggefährten. “Eine Fleißarbeit, die sich gelohnt hat: Solloch erzählt mit gebotener Distanz vom 1968er-Leben eines Verlagserben, der nichts weniger wollte, als einen Verlag zu erben, und der diesem Nicht-Wollen glücklicherweise vertraute.”