1. Verschlossene Auster 2025 für die Bundeslöschtage
(netzwerkrecherche.org)
Das Netzwerk Recherche hat die “Verschlossene Auster 2025” an die Bundesregierung – sowohl an die aktuelle als auch an die Vorgängerregierung – verliehen für deren “Bundeslöschtage”, bei denen dienstliche Daten von Ministerinnen und Ministern gelöscht werden. Trotz Kritik und gesetzlicher Archivierungspflichten weigere sich die Regierung, diese Praxis zu beenden. Die Vorgehensweise gefährde die demokratische Transparenz und erschwere die Aufarbeitung politischer Entscheidungen. Einen Videomitschnitt der Verleihung des Negativpreises gibt es hier.
2. Gefängnis statt Rechtsstaat
(taz.de, Ann-Kathrin Leclère)
Der bekannte palästinensische Journalist Ali al-Samudi befinde sich “seit Ende April 2025 in Haft, ohne Anklage oder Beweise.” Al-Samudi sei in Dschenin, einer Stadt im Westjordanland, von israelischen Soldaten in Handschellen abgeführt worden, das israelische Militärgericht habe eine sechsmonatige Verwaltungshaft verhängt. Ann-Kathrin Leclère berichtet über den Fall, der zeige: “Israel befindet sich in einem dauerhaften Ausnahmezustand.”
3. Melonis Überwachungsskandal weitet sich aus
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
“Der Hacking-Skandal der Meloni-Regierung in Italien weitet sich aus. Laut IT-Forscher:innen des kanadischen Citizen Lab wurden die Geräte von zwei weiteren Journalisten ‘mit hoher Sicherheit’ durch die Spionagesoftware ‘Graphite’ angegriffen.” Markus Reuter erklärt bei netzpolitik.org die Vorgänge in Italien und deren politische Dimension.
4. Zeitschriften: Tarifvertrag steht, Onliner bleiben außen vor
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Uwe Mantel berichtet bei “DWDL”, dass sich die Zeitschriftenverlage und die Gewerkschaften nach sechs Verhandlungsrunden auf einen Tarifvertrag geeinigt hätten, der stufenweise Gehaltserhöhungen über drei Jahre hinweg vorsehe. Online-Redakteurinnen und -Redakteure würden dabei allerdings nicht berücksichtigt, was von den Gewerkschaften kritisiert werde. Es bleibe weiterhin das Ziel der Arbeitnehmervertreter, auch Online-Journalistinnen und -Journalisten in den Tarifvertrag einzubeziehen.
5. Endlich ein Redigatur-Buddy!
(journalist.de, Kathi Preppner)
Für den “journalist” hat sich Kathi Preppner bei Medienschaffenden umgehört, wie sie Künstliche Intelligenz (KI) für ihre journalistische Arbeit nutzen. Viele von ihnen verwenden KI vor allem zur Recherche, zur Strukturierung von Texten sowie zur Rechtschreib- und Grammatikprüfung, also eher für unterstützende Aufgaben und nicht für die Erstellung neuer Inhalte. Einige der Befragten äußern Bedenken hinsichtlich Ungenauigkeiten, fehlender Kreativität und des Bedrohungspotenzials durch die neue Technik.
6. Zombie-Zeitschriften: The last of the (in)famous international Playboys
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
Torsten Dewi berichtet, dass früher populäre Männermagazine wie “Playboy”, “Maxim” und “FHM” heute als digitale Zombie-Versionen existieren, produziert von einem umtriebigen Geschäftsmann, der zahlreiche internationale Ausgaben gleichzeitig veröffentliche. Die Magazine seien fast komplett identisch und bestünden hauptsächlich aus gekauften Cover-Models, Produktplatzierungen und erfundenen KI-Inhalten.