1. “So etwas habe ich nie zuvor erlebt”
(t-online.de, Jonas Mueller-Töwe)
Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, sagt im Gespräch mit t-online.de, dass er in einem ZDF-Interview gebeten worden sei, aus Angst vor rechter Hetze in den Sozialen Medien keine direkten Bezüge zwischen der AfD und nationalsozialistischer Propaganda herzustellen. Außerdem hat Wagner einen generellen Tipp für Medien: “Es ist ein Fehler, rechtsextreme Politiker in Talkshows einzuladen. Verfassungsfeindliche Positionen werden damit normalisiert. Als ob es bloße Meinungen wären, über die man diskutieren kann. Die Vorstellung, diese Leute inhaltlich zu entzaubern, ist trügerisch. Das funktioniert nicht. Weder in den Medien noch in der Politik.”
2. BND muss Informationen über Corona-Ursprung nicht offenlegen
(zeit.de)
Das Bundesverwaltungsgericht habe entschieden, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) keine Informationen über seine Erkenntnisse zum Ursprung des Coronavirus an Medien herausgeben müsse. Der Antrag des Axel-Springer-Verlags sei abgelehnt worden, weil die Informationen nach Ansicht des Gerichts die Funktionsfähigkeit des BND sowie außenpolitische Interessen, insbesondere gegenüber China, gefährden könnten. Hintergrund seien Recherchen, wonach dem BND plausible Hinweise auf die sogenannte Laborthese vorlägen, die jedoch seit Jahren unter Verschluss gehalten würden.
3. Fynn Kliemanns Comeback ist ein Fiebertraum
(youtube.com, Alexander Prinz, Video: 33:57 Minuten)
Auf seinem Youtube-Kanal “Der dunkle Parabelritter” beschäftigt sich Alexander Prinz kritisch mit dem Comeback von Fynn Kliemann und fragt, ob dessen Rückkehr tatsächlich von echter Reue oder nur von kluger Inszenierung geprägt ist. Prinz analysiert Kliemanns mediale Auftritte, sein neues Album, eine Kunstausstellung und die ARD-Doku, in der Kliemann viel Raum für seine Version der Geschichte rund um einen Maskenskandal bekommt. Im Zentrum steht die Frage: “Hat sich Kliemann wirklich verändert? Und hat er seine wortreichen Entschuldigungen ernst gemeint oder war das am Ende auch wieder nur Show?”
4. Reality dank Rundfunkbeitrag: ARD & ZDF trauen sich was
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath beschreibt, wie sich ARD und ZDF langsam dem Reality-TV öffnen und sich damit ein Genre erschließen, das bislang vor allem bei Privatsendern und Streamingdiensten stattfand. Statt auf Dating und nackte Haut setzen neue Formate wie “Wettlauf um die Welt” oder “Werwölfe” auf Strategie, Abenteuer und Wissensvermittlung. Diese Entwicklung könnte nicht nur das Image des Genres verbessern, sondern auch helfen, in Zeiten knapper Budgets kostengünstig Spannung und Unterhaltung zu produzieren.
5. ARD-Akzeptanzstudie 2025: Digitalstrategie zahlt sich aus
(verdi.de)
Die ARD-Akzeptanzstudie 2025 (PDF) zeige, dass die Digitalstrategie der ARD insbesondere bei jungen Menschen wirke: Die Nutzung digitaler Angebote sei bei den 14- bis 24-Jährigen um 20 Prozentpunkte gestiegen. Insgesamt würden 73 Prozent der Bevölkerung die ARD für wichtig halten, insbesondere die junge Zielgruppe bewerte sie heute deutlich positiver als noch vor zwei Jahren. Gleichzeitig gebe es Nachholbedarf bei der Repräsentation: Weniger als die Hälfte der Befragten habe der Aussage, die ARD gibt “Menschen wie mir eine Stimme”, zugestimmt.
6. Reichweite geht durch den Magen
(taz.de, Laila Oudray)
Content Creator würden auf Plattformen wie TikTok und Instagram absichtlich ekelhafte oder absurde Kochrezepte umsetzen, um gezielt Empörung auszulösen – sogenannter Ragebait. Die wütenden Reaktionen würden für hohe Reichweite sorgen, von Algorithmen belohnt und von Reaction-Kanälen weiterverbreitet. Laut Fachleuten verändere diese Dauerempörung nicht nur den Ton in Sozialen Medien, sie wirke langfristig auch nachteilig auf gesellschaftliche Debatten.