Verschlossene Auster Wissing, Funzel statt Leuchtturm, Trump-Foto

1. Verschlossene Auster des Netzwerk Recherche geht an Verkehrsminister Wissing
(netzwerkrecherche.org)
Auf der Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche wurde, wie in den Vorjahren, die “Verschlossene Auster” für “den Informationsblockierer des Jahres” verliehen. Den Negativpreis erhielt diesmal Bundesverkehrsminister Volker Wissing “für seinen problematischen Umgang mit Recherchen des Handelsblatt-Reporters Daniel Delhaes zu Interessenkonflikten in seinem Ministerium.”

2. US-Journalist Gershkovich in Russland zu 16 Jahren Haft verurteilt
(spiegel.de)
Der “Wall-Street-Journal”-Reporter Evan Gershkovich sei in Russland wegen angeblicher Spionage für die CIA ohne Beweise zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Die USA und internationale Stimmen, darunter die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, hätten das Urteil als politisch motiviert und als “Teil von Putins Propaganda” verurteilt.

3. Compact rechtsextrem – wann dürfen Medien verboten werden?
(ardaudiothek.de, Ingo Lierheimer, Audio: 25:55 Minuten)
“BR24 Medien” beschäftigt sich mit dem Verbot des rechtsextremen Magazins “Compact” beziehungsweise der dahinter stehenden Firmen: “Wie geht dieses Verbot, das nicht viele Vorläufer hat, mit der Presse- und Meinungsfreiheit einher? Was kann es bewirken? Mit welchen Mitteln lässt sich bemessen, ob unsere freiheitliche Ordnung mit der Tastatur gefährdet werden kann?”
Dazu auch ein Lesehinweis: Hass-Belege auf über 50 Seiten: “Bei Diskussionen um das Verbot des rechtsextremen Compact-Magazins hilft ein Blick in die Verbotsverfügung des Innenministeriums. Der taz liegt sie vor.” (taz.de, Jean Philipp Baeck & Christian Rath)

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4. “Manche haben mich anfangs für ein Lichtdouble gehalten”
(journalist.de, Jan Freitag)
Louis Klamroth spricht im Interview mit Jan Freitag darüber, wie er die Moderation von “Hart aber fair” von Frank Plasberg übernommen hat und versucht, den Stil der Sendung zu modernisieren, um sie zu seinem eigenen Format zu machen. Er betont, wie wichtig es sei, dass auch Menschen ohne öffentliches Amt an den TV-Diskussionen teilnehmen, um verschiedene Lebensrealitäten abzubilden. Außerdem geht es um Klamroths Verständnis von Journalismus, Verantwortung und Objektivität sowie um seine Bemühungen, das Vertrauen in demokratische Institutionen und Medien wiederherzustellen.

5. Nur noch eine schwache Funzel
(taz.de, Nicholas Potter)
Die “taz” berichtet über die aktuelle Krise der “Washington Post”, die von Leserschwund, finanziellen Verlusten und einem umstrittenen CEO geprägt sei. Nach der Übernahme durch “Amazon”-Gründer Jeff Bezos im Jahr 2013 und einem kurzen Aufschwung in der Trump-Ära leide die Zeitung nun unter sinkenden Abo-Zahlen und internen Konflikten. Trotz ihrer großen journalistischen Vergangenheit sei die “Washington Post” im Vorfeld der kommenden US-Präsidentschaftswahlen nicht mehr der “Leuchtturm der Demokratie”, der sie einmal gewesen sei.

6. Das Foto als Orakel – Die Medien feiern im “ikonischen” Bild Donald Trumps sich selbst
(54books.de, Jakob Birken)
Jacob Birken beschreibt, wie das Foto von Donald Trump mit blutverschmiertem Gesicht, umgeben von Bodyguards und der US-Flagge im Hintergrund, die öffentliche Wahrnehmung beeinflusse und symbolisch als Ausdruck von Trumps brutaler Politik diene. Birken kritisiert Medien dafür, dass sie das Bild zu einer Ikone erhoben hätten, wodurch das eigentliche historische Ereignis, das Attentat, in den Hintergrund rücke.