Vorwürfe gegen Intendantin, Doomscrolling, Interessenkonflikt

1. Untersuchung gestartet
(sueddeutsche.de)
Nach Vorwürfen von “Business Insider” (“Verschwendung von Gebührengeldern? Spesen für Dinnerabende und dubiose Beraterverträge bringen ARD-Chefin Patricia Schlesinger in Bedrängnis”) hat die Intendantin des öffentlich-rechtlichen Rundfunkfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, eine “unabhängige Untersuchung” gestartet. Parallel prüfe der RBB rechtliche Schritte gegen aus seiner Sicht falsche und verzerrende Formen der Berichterstattung.

2. Markus Gabriel: Ein Philosoph schrumpft zum Sprücheklopfer
(infosperber.ch, Rainer Stadler)
Neulich behauptete Philosophieprofessor und Bestsellerautor Markus Gabriel in einem Interview unter anderem, dass es “geradezu unmoralisch sei, auf Twitter zu sein”. Rainer Stadler ist anderer Meinung. Auf Twitter sei es wie im Alltagsleben: “Wer die Gesellschaft von Raufbolden und Taugenichtsen möglichst meidet und entsprechende Verhaltensregeln beachtet, kann auch auf Twitter einen gewinnenden Austausch mit Zeitgenossen erfahren.” Stadlers Fazit: “Mit seiner Tirade gegen Twitter erinnert Gabriel indessen mehr an einen Boulevardjournalisten minderer Qualität, der eine so steile wie belanglose These formuliert in der Hoffnung, ein bisschen Aufmerksamkeit zu erheischen. Das ist keine Aufklärung, sondern zum Gähnen langweilig.”

3. Was du gegen Doomscrolling tun kannst
(hateaid.org)
Doomscrolling oder Doomsurfing bezeichnet laut Wikipedia “das exzessive Konsumieren negativer Nachrichten im Internet”. Warum verfallen wir dem Doomscrolling? Was hat es mit dem “Negativity Bias” auf sich? Und wie können wir der Negativ-Spirale entgehen? Zu diesen Fragen hat die Beratungsstelle HateAid einige Tipps und Informationen zusammengestellt.

Bildblog unterstuetzen

4. Luxemburg bleibt eine verschlossene Auster
(faz.net, Jochen Zenthöfer)
Luxemburg will sich laut einem Rundschreiben von Regierungschef und Medienminister Xavier Bettel gegenüber Journalistinnen und Journalisten auskunftsfreudiger zeigen. Jochen Zenthöfer hat sich beim Luxemburger Journalistenverband erkundigt, wie die Versprechen dort ankommen. Dort sei von einem “Mikrofortschritt” die Rede. Hinsichtlich der Informationsrechte gebe es ei­nen großen Nachholbedarf.

5. Kennzeichnung für veränderte Fotos – eine fragwürdige Scheinlösung
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
In Sozialen Medien und in der Werbung wird viel mit Retuschen und Beauty-Filtern gearbeitet, die vor allem Frauen und Mädchen noch schöner, noch perfekter aussehen lassen. Sollte man für derlei bearbeitete Bilder eine Kennzeichnungspflicht einführen, damit sich die Betrachtenden nicht von einem unrealistischen Schönheitsideal blenden lassen? Thomas Knüwer hält dieses Vorgehen für einen Irrweg: “Diese Kennzeichnungspflicht ist eine typische Linearlösung für ein komplexes, vernetztes Problem.”

6. Und nun live nach Sylt zur Hochzeit von Franca Lehfeldt und Christian Lindner
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und “Welt”-Chefreporterin Franca Lehfeldt haben gestern auf Sylt geheiratet. “Übermediens” Glaskugel-Beauftragter Boris Rosenkranz sagte voraus, wie in verschiedenen Medien darüber berichtet werden wird.
Weiterer Lese- und Hörtipp: “Ich kann mir wenig deutlichere Interessenkonflikte vorstellen als diesen”, sagt Daniel Drepper, Vizechef der Recherchekooperation von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung” sowie Vorsitzender der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche: “Christian Lindner ist nicht irgendein FDP-Politiker, sondern der wichtigste FDP-Politiker Deutschlands.” Interessenkonflikte im Journalismus (deutschlandfunk.de, Pia Behme & Stefan Fries, Audio: 6:13 Minuten).