Menschenverachtung, “Welt” vs. “Volksverpetzer”, Siegte Reichelt?

1. “Plötzlich arm, plötzlich reich”: Vorwürfe gegen Sat.1 und Imago TV
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der Partyschlager-Sänger Ikke Hüftgold aka Matthias Distel erhebt schwere Vorwürfe gegen den Fernsehsender Sat.1 und die Produktionsfirma Imago TV. In einem Format, das an die Sendung “Frauentausch” erinnert, tauschen eine arme und eine reiche Familie das Leben. Als Distel die Dreharbeiten dazu begann und im Austausch-Haushalt eintraf, habe er Zweifel an dem Projekt bekommen: “Sofort kam die Frage bei uns auf, ob man Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, die offensichtlich psychische Probleme haben, rechtlich und moralisch gesehen in ein Fernsehformat ziehen kann, bei dem 8 Tage am Stück bis zu 10 Stunden gearbeitet werden sollte.” Auf Facebook hat er ein bewegendes Statement in die Kamera gesprochen – ein erschütternder Einblick in die Abgründe des TV-Boulevards.

2. Wie die “Welt” versehentlich “Volksverpetzer” an die Spitze der Twitter-Charts katapultierte
(volksverpetzer.de, Thomas Laschyk)
Thomas Laschyk vom “Volksverpetzer” arbeitet in einem langen Beitrag den Disput zwischen seinem Portal und der “Welt” rund um das umstrittene Thesenpapier zur intensivmedizinischen Versorgung in der Corona-Pandemie auf. Laschyk fragt sich: “Warum hat es eine Zeitung wie die WELT nötig, unseren kleinen Blog derart anzugreifen? Und zwar so … nennen wir es ‘böswillig’? Unbelegte Anschuldigungen (eher: Projektion), Fake News, Anprangerungen. Ich glaube, unsere vielen Faktenchecks von WELT–Artikeln in letzter Zeit tun langsam weh.”

3. Indische Regierung verbietet Begriff »indische Variante«
(spiegel.de)
In Indien hat sich die Corona-Mutante B.1.617 ausgebreitet, die auch als “indische Variante” bezeichnet wird. Diesen Ausdruck wolle die indische Regierung jedoch aus der Welt schaffen und habe daher alle Onlineplattformen aufgefordert, Stellen, in denen dieser Begriff vorkommt, zu löschen. Man argumentiere, dass die WHO die Variante B.1.617 nicht mit einem bestimmten Land in Verbindung bringe. Für den “Spiegel” zeigt die Reaktion der indischen Regierung, wie stark diese angesichts massiver Fehleinschätzungen unter Druck stehe.

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4. Leitfaden für den digitalen Wahlkampf
(reporter-ohne-grenzen.de)
Anlässlich des bevorstehenden Online-Wahlkampfs fordert ein Bündnis verschiedener Institutionen eine faire Auseinandersetzung: “Wir fordern alle demokratischen Parteien auf, eine Firewall für die Demokratie zu bauen. Das heißt: Vereinbaren Sie einen Verhaltenskodex für den digitalen Wahlkampf. Dafür haben wir vier einfache Regeln formuliert, deren Einhaltung eigentlich selbstverständlich sein sollte: Volle Transparenz beim Umgang mit Daten, ein umfassender Grundrechtsschutz und der Verzicht auf Desinformation sowie digitale Gewalt.”

5. “Bild”-Chef gewinnt vor Gericht gegen “Spiegel”
(sueddeutsche.de)
“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt hat einen juristischen Erfolg gegen den “Spiegel” erzielt, doch wie ist dieser einzuordnen? Die Auswirkungen sind bislang jedenfalls überschaubar: Der Artikel “Vögeln, fördern, feuern” ist weiterhin beim “Spiegel” online, inzwischen sogar ohne Paywall, und lediglich um eine Anmerkung der Redaktion und eine Stellungnahme Reichelts ergänzt worden. Der “Bild”-Chef hatte moniert, dass er vor Veröffentlichung des Artikels vom “Spiegel” nicht konfrontiert worden sei. Dieser weist darauf hin, dass er mit der Kommunikationsabteilung des Axel-Springer-Verlages in Verbindung gestanden habe, und schreibt: “Julian Reichelt hat in einem Rechtsstreit mit dem SPIEGEL-Verlag eidesstattlich versichert, von der Kommunikationsabteilung des Axel-Springer-Verlages nicht über unsere Fragen informiert worden zu sein.”

6. Youtuber entwirft Fakecreme und legt Social-Media-Stars rein
(rnd.de)
Der Youtuber Marvin Wildhage wollte wissen, wie sorgfältig Influencer ihre Kooperationspartner und die von ihnen beworbenen Produkte auswählen, und hat ihnen die vermeintliche Hautcreme “Hydrohype” (ein profanes Gleitgel) zur Anpreisung angeboten. Drei Online-Meinungsmacher seien auf den Streich hereingefallen und hätten die vermeintliche Wundercreme auf ihren Kanälen beworben.