1. Facebook sperrt rasant wachsende Gruppe von Trump-Anhängern
(spiegel.de)
Nur innerhalb eines Tages wuchs eine Facebook-Gruppe von radikalen Trump-Anhängern auf eine Größe von etwa 360.000 Personen an. Etwa alle zehn Sekunden seien 1000 neue Mitglieder dazugekommen. Die Botschaft der Gruppe: “Stop the Steal” und der Aufruf zum Widerstand gegen ein womöglich positives Wahlergebnis für Präsidentschaftsbewerber Joe Biden. Facebook habe dem Spuk jedoch schnell ein Ende bereitet und die demokratiefeindliche Gruppe entfernt.
Weitere Lesehinweise: Verschiedene US-Fernsehsender haben ihre Übertragungen einer Trump-Pressekonferenz wegen dessen Äußerungen zur US-Wahl abgebrochen. Und nachdem Donald Trumps ehemaliges Mastermind Steve Bannon zur Enthauptung des Top-Virologen Anthony Fauci sowie des FBI-Direktors Christopher Wray aufgerufen hatte, löschte Twitter Bannons Account (rnd.de).
2. “Wir können Leute von Twitter entfernen”
(sueddeutsche.de, Alexander Menden)
Der neue Generaldirektor der BBC Tim Davie hat sich auf verstörende Weise zur “Unabhängigkeitstrategie” des Senders geäußert. Journalistinnen und Journalisten sollen von persönlichen Meinungsäußerungen in der Öffentlichkeit absehen. Dazu zählen auch Likes, Retweets, Hashtags und “unterminierende Emojis”. Mit Blick auf BBC-Stars wie den ehemaligen Fußballer und Sportmoderator Gary Lineker drohte Davie: “Wir können Leute von Twitter entfernen”. Die Antwort Linekers sei umgehend erfolgt – auf Twitter: “Soweit ich weiß, kann nur Twitter Leute von Twitter entfernen.”
3. “Das grenzt an Rufmord”
(tagesspiegel.de)
Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Bad Kleinen kamen 1993 ein Polizist und der RAF-Terrorist Wolfgang Grams ums Leben. Der “Spiegel” berichtete damals, Grams sei durch die Polizei quasi hingerichtet worden, und stützte seine Titelgeschichte “Der Todesschuß” auf einen angeblichen Zeugen. Der Bericht entpuppte sich als falsch, es entstanden Zweifel an der Existenz des Zeugen. Der “Spiegel” ist diesen Zweifeln unlängst in einem Bericht seiner “Aufklärungskommission” (PDF) nachgegangen. Der damalige “Spiegel”-Investigativjournalist Hans Leyendecker sieht sich durch den Bericht verunglimpft und erwägt eine Klage gegen seinen früheren Arbeitgeber.
4. Nachwuchsprogramme für mehr Vielfalt in den Medien
(deutschlandfunk.de, Burkhard Schäfers, Audio: 6:01 Minuten)
Der Bayerische Rundfunk will mit seinem neuen Trainee-Programm “Puls Talente” Menschen mit interkulturellem Hintergrund fördern. Burkhard Schäfers hat sich das Programm näher angeschaut und mit Teilnehmenden gesprochen.
5. Das Ende des “Berner Modells”
(faz.net, Niklas Zimmermann)
In der Schweiz kündigt sich eine weitere journalistische Verdichtung an. Wie verschiedene Medien berichten, plane die TX Group die Zusammenlegung der Redaktionen von “Bund” und “Berner Zeitung”. Die “FAZ” hat mit dem Medienjournalisten Nick Lüthi über die zu erwartenden Auswirkungen der Maßnahme gesprochen.
6. Die virale Verbreitung verunsichert die Leute.
(planet-interview.de, Jakob Buhre)
Jakob Buhre hat sich mit dem Astrophysiker und Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch unterhalten. In dem Interview geht es unter anderem um den Stellenwert des Fernsehens als Bildungsfernsehen, die Auswirkungen des Neoliberalismus und die Verbreitung von Verschwörungserzählungen. Lesch beantwortet auch die Frage, ob das öffentlich-rechtliche Fernsehen zum Thema Corona auch umstrittene Leute wie Wolfgang Wodarg oder Sucharit Bhakdi einladen sollte. Er verwendet dafür ein Beispiel: “Wir haben inzwischen wirklich unzählige Diskussionen gesehen, wo ein Klimawandelskeptiker und ein Klimaforscher sich gegenüber sitzen. Dabei müsste die Situation eigentlich sein, dass drei Klimaskeptiker 97 Klimaforschern gegenüber sitzen – dann wären nämlich die wahren Verhältnisse dargestellt.”