Pixelproblem, Wonach riecht die “taz”?, Schafft die Pressestellen ab

1. Wenn der Schein trügt
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Unter Verweis auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) hieß es in vielen Meldungen, dass Fotografinnen und Fotografen Personenfotos bei der Weitergabe an Redaktionen nicht verpixeln müssten. Ganz so einfach sei es jedoch nicht, stellt der Jurist Felix W. Zimmermann fest: “Das BVerfG hat im Beschluss zwar postuliert, dass Journalisten grundsätzlich Bildmaterial nicht verpixeln müssen. Doch entgegen des selbst aufgestellten Grundsatzes zeigt die Begründung der Entscheidung, dass freie Journalisten nur dann auf der sicheren Seite sind, wenn sie Personenfotos verpixelt weitergeben. Denn der Grundsatz wird an strenge Voraussetzungen geknüpft. Hält der Journalist sie nicht ein, macht er sich strafbar. Im Beschluss liegt daher keine Stärkung der Pressefreiheit, sondern eine Erschwerung des freien Informationsaustausches von Journalisten.”

2. Angriff auf Kamerateam: Jetzt steht auch RTL in der Kritik
(rnd.de)
Vergangenen Dienstag wurde ein TV-Team des Senders RTL in Köln angegriffen. Nun sei ein Video aufgetaucht, das den Konflikt zeige, aber auch kritikwürdige Äußerungen des RTL-Teams dokumentiere. Der Privatsender hat sich dazu in einer Pressemitteilung geäußert: “Ein Szeneaussteiger, der für die Filmaufnahmen ebenfalls im Auto des Drehteams sitzt, ist dabei zu hören, wie er pauschal herabwürdigende Aussagen gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma macht. Diese Äußerungen sind inakzeptabel, die Redaktion distanziert sich aufs Schärfste davon und drückt ihr tiefes Bedauern aus.”

3. Das Plattformgrundgesetz
(netzpolitik.org, Alexander Fanta)
Das geplante “Digitale-Dienste-Gesetz” der EU sei dazu geeignet, die digitale Welt für immer zu verändern, so Alexander Fanta. Ein erster Entwurf des “Plattformgrundgesetzes” werde Ende des Jahres erwartet. Es gehe darum, die Marktmacht von Plattformkonzernen wie Google und Amazon zu beschränken und eine europaweite Vereinheitlichung der Spielregeln durchzuführen. Das Gesetz ziele auch auf Facebook. Eine europaweite Aufsichtsstruktur solle sicherstellen, dass die Plattformen ihre rechtlichen Verpflichtungen bei Datenschutz, Inhaltemoderation und anderen Fragen einhalten.

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4. Vom Lückenfüller zur Design-Ikone
(sueddeutsche.de, Oliver Klasen)
“Süddeutsche”-Redakteur Oliver Klasen huldigt einer ikonographischen Instanz des linearen Fernsehens von gestern: dem Testbild. Ein Experte vom Institut für Rundfunktechnik erklärt, warum die Sender derartige Bildtafeln ursprünglich einführten: “Das Testbild war ein Platzhalter, mit dem der Fernsehservicetechniker die Funktionsfähigkeit überprüfen konnte. Das war wichtig in Zeiten, in denen nur zwei Stunden pro Tag gesendet wurde und man über weite Strecken kein richtiges Programm hatte.”

5. Best of Informationsfreiheit: Schafft die Pressestellen ab!
(heise.de, Arne Semsrott)
Arne Semsrott von der Transparenzinitiative “FragDenStaat” hat sich den Frust über das seiner Meinung nach wenig konstruktive Verhalten behördlicher Pressestellen von der Seele geschrieben: “Wer heutzutage bei einer Pressestelle eines Bundesministeriums anruft, verschenkt Zeit. Kaum eine Anfrage wird von den Beamten direkt am Telefon beantwortet, stattdessen muss man Fragen nochmals per Mail zuschicken. Antworten kommen danach oft zu spät, sind zu vage und bieten in der Regel keinen echten Mehrwert.” Semsrotts Vorschlag: “Wem an einer fundierten und sachlichen gesellschaftlichen Debatte gelegen ist, sollte sich dafür einsetzen, dass die Social-Media-Manager der deutschen Behörden mit Bots ersetzt werden. Die können dann regelmäßig Behördeninfos vertwittern, fertig, aus.”

6. Wonach riecht die taz?
(instagram.com, Benjamin von Stuckrad-Barre, Video: 7:30 Minuten)
“Die Luft riecht nach Entscheidung, nach Arbeit und Hotel. Wonach riecht die taz?” Benjamin von Stuckrad-Barre hat zusammen mit Karolina Deubele einen Film über die “taz” gedreht und auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht.