Lieblingsfeind Springer, falsche Lottozahlen, Schweizer Wochen.
Basha Mika, Chefredakteurin der taz, stand in Berlin auf dem Dach eines hohen Hauses und zeigte mit dem Finger auf ein anderes hohes Haus. Sie sagte: “Da zum Beispiel haben wir unseren Lieblingsfeind deutlich zu erkennen und wir haben ihn immer im Blick – Springer”. Sie freute sich über den “Treppenwitz der Geschichte”, dass nach der Umbenennung der Kochstrasse in die Rudi-Dutschke-Strasse die kleine Axel-Springer-Strasse auf die grosse Rudi-Dutschke-Strasse führen wird.
Der Tages-Anzeiger druckte die Lottozahlen von der Vorwoche ab und stürzte damit eine Zürcher Wirtin zuerst ins Glück, dann ins Unglück.
Rainald Goetz verweigerte der langjährigen Freundin der langjährigen Freundin eines langjährigen Freundes von Johnny Häusler ein Pfefferminzbonbon.
Nicht nur im Mac Donalds gibt es Schweizer Wochen, auch im österreichischen Standard. Charles E. Ritterband, der Österreich-Korrespondent der NZZ, attestierte den Österreicherinnen eine “barocke Lebenslust”. Die Schweizerinnen hingegen hätten einen “herben Charme, der manchmal allzu herb ist” und pflegten eine “Emanzentümelei”, die ihm schnell mal auf die Nerven geht. Dazu wurden Plakate vorgestellt, in denen sich Schweizer anlässlich der Fussball-EM anbiedern, bzw. einladend wirken wollen: “Ich freue mich auf die Deutschen.”
Die Cebit öffnete ihre Tore, aber nicht immer und nicht immer für alle: “Du, jetzt ists wieder voll, von nun an lassen wir keine Blogger mehr rein“.
Ein Fotojournalist verliebte sich in eine Frau, die ihm später gestand, für die AUC mindestens zehn Leute umgebracht hatte, die Süddeutsche Zeitung bezeichnete einen Herr Erlinger als “Rainer Erlinger, Moralist” statt als “Dr. Dr. Erlinger”. Der Long Tail der Social Networks wedelte und Japaner lachten mit der Moderatorin über die Wettersendung von RTL.
Die meistgelesene Story auf medienlese.com war die Vorabmeldung “Ringier ersetzt Heute mit Gratis-Blick am Abend” – der meistgeklicke 6 vor 9-Link war die Kritik von Christian Jakubetz an der Spiegel-Online-Berichterstattung über die Wahlen in Bayern, knapp gefolgt von Michèle Rotens Text über den Pseudobildungsbürgersnobismus von Menschen, die damit prahlen, ohne TV leben.