1. Setzen die Netzaktivisten die richtigen Prioritäten?
(wolfgangmichal.de)
Wolfgang Michal überlegt, ob die Gegner des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes auf dem richtigen Weg waren: “Statt darüber nachzudenken, ob eine private Medienholding, die zwei Milliarden Kleinsender unter ihrem Dach versammelt, wirklich so groß und so privat bleiben kann, arbeiteten sich die meisten Netzaktivisten an den unausgegorenen Paragraphen des NetzDG ab und stilisierten das Gesetz zum Totengräber der Meinungsfreiheit. Sie waren blind für die Prioritäten. Sie haben sich auf den Berliner Politikbetrieb und dessen Paragraphen-Output konzentriert, während das eigentliche Problem von ihnen wie eine lässliche Fußnote behandelt wurde. Die Argumentation der Netzaktivisten wäre stimmiger gewesen, wenn sie die Demokratisierung der sozialen Netzwerke ganz oben auf ihre Agenda gesetzt hätten.”
2. «Es ist eine Kriegserklärung»
(tagesanzeiger.ch, Walter Niederberger & Robert Rosenthal)
Der US-Journalist und Leiter des “Center for Investigative Reporting” Robert Rosenthal sagt, Donald Trump strebe “die totale Kontrolle der Nachrichtenlage an”. Die Attacke auf CNN sei Teil einer systematischen Kampagne. Im Interview stellt er seinen Landsleuten darüber hinaus ein erschütterndes Zeugnis aus: “Die Amerikaner wissen kaum mehr, was in der Welt läuft. Sie reisen nicht, sie sind provinziell und sie sind, um ein in den USA selten gebrauchtes Wort zu brauchen, nationalistisch. Niemand scheint es zu kümmern, dass wir fast konstant irgendwo Krieg führen. Mit Trump ist wieder eine weisse, nationalistische Bewegung gross geworden, die von der Angst lebt.”
3. Maas schlägt digitales Antidiskriminierungsgesetz vor
(zeit.de, Patrick Beuth)
Justizminister Heiko Maas hat auf einer Veranstaltung seines Ministeriums gleich drei Neuerungen vorgeschlagen: Ein “digitales Antidiskriminierungsgesetz”, um zu verhindern, dass Teile der Bevölkerung durch Softwareentscheidungen benachteiligt werden, ein Transparenzgebot für Algorithmen und die Gründung einer Digitalagentur, einer Art staatlicher Algorithmenaufsicht. Mit einer schnellen Einführung sei jedoch nicht zu rechnen und schon gar nicht in dieser Legislaturperiode.
Weiterer Lesetipp: Max Biederbeck auf “Wired” — “Jetzt will er die Algorithmen: Das „Wie“ bleibt der Justizminister schuldig”
4. Rocco und seine Brüder installieren „Walk of Shame“ vor Axel Springer Haus in Berlin
(urbanshit.de)
Die Aktionsgruppe “Rocco und seine Brüder” hat vor dem Axel Springer Haus in Berlin einen „Walk of Shame“ installiert. Auf dem Boden montierte Tafeln prangern Arbeitsweise und Methoden von “Bild” an. Ein 4 1/2 Minuten langes Video dokumentiert die Aktion und erklärt die Beweggründe für die Aktion.
5. Crowdsourcing im Journalismus: Der Nutzer, dein Freund und Helfer
(fachjournalist.de, Bernd Oswald)
Crowdsourcing als Chance für den Journalismus: Bernd Oswald hat sich die verschiedenen Bereiche angeschaut, in denen Journalisten und Nutzer zum beiderseitigen Vorteil zusammenarbeiten können und nennt gelungene Beispiele. Crowdsourcing stärke die Leser-Marken-Bindung, so sein Fazit: “Engagierte Leser verbringen mehr Zeit mit dem Medium und wahrscheinlich teilen sie Beiträge, an denen sie mitwirken, auch häufiger. Noch wertvoller für Journalisten können Hinweise für oder sogar die Mitarbeit der Nutzer bei der Recherche sein. Damit das klappt, muss eine Redaktion ihre Community pflegen und glaubwürdig zeigen, dass die Mitarbeit der Nutzer gewünscht ist.”
6. Die Daur-Werbesendung
(manager-magazin.de, Bianca Lang)
Das “Manager Magazin” hat mit einer der erfolgreichsten Instagrammerinnen Deutschlands gesprochen, der 22-jährigen Caro Daur. Sie hat etwa eine Million Follower, ihr Jahresumsatz wird auch auf eine Million geschätzt. Geld, das von der Modeindustrie kommt, die damit Caro Daurs “Content” entlohnt oder um es in ihren Worten zu sagen: “Der Content ist meine Persönlichkeit, der durch mein Umfeld und meine Tätigkeit geformt wird.”