1. Intellektueller und moralischer Auffahrunfall
(welt.de, Sascha Lehnartz)
Der Kommentar des “FAZ”-Korrespondenten Michael Martens zum Fall des festgenommenen Türkei-Korrespondenten der “Welt” Deniz Yücel hat viele Leser vor den Kopf gestoßen und für Entsetzen und Unverständnis gesorgt. Sascha Lehnartz hat nun in der “Welt” geantwortet und bezeichnet die Ausführungen des Kollegen, den er ansonsten schätze, als “intellektuellen und moralischen Auffahrunfall”. Und erklärt, warum genau sich der Kollege seinen Kommentar besser hätte sparen sollen.
PS: Knut Kuckel hat auf dem Nachrichtenportal “Journalistblog” Reaktionen von Behörden und Medien zusammengefasst und erklärt die Zusammenhänge.
2. Journalisten lassen Kachelmann sprengen
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Haben Sie neulich auch die Nachricht gelesen, dass Jörg Kachelmann eine Veranstaltung mit Alice Schwarzer “gesprengt” hat, indem er sich mitten während des Vortrags zu Wort gemeldet hat? Falls ja, dann sind Sie einer veritablen Falschmeldung aufgesessen. Stefan Niggemeier hat den Vorgang für “Übermedien” aufbereitet.
3. Fake News: Worum es geht und was wir tun können
(boell.de, Karolin Schwarz)
Wenn sich jemand mit Fake News auskennen muss, dann ist es Karolin Schwarz, die Mitinitiatorin von “hoaxmap.org”. Auf der Seite der Heinrich-Böll-Stiftung schreibt sie über die Entwicklung von Gerüchten im Internet und die aktuellen Initiativen zu deren Eindämmung. “Nachdem Generationen von Schülern gelernt haben, Wikipedia zu misstrauen, nicht aber den bisweilen höchst unseriösen Links, die auf der ersten Seite der Google-Suchergebnisse auftauchen, müssen wir uns mit Informationen im Netz, ihren Verbreitungswegen und ihrer Überprüfung auseinandersetzen. Alle.”
4. Warum wir zwei Jahre lang zu Versicherungen recherchiert haben
(correctiv.org, Daniel Drepper)
Eine Quelle wendet sich an einen Journalisten des Recherchebüros “Correctiv”: „Es geht um die Verbindung zwischen der Versicherungswirtschaft – insbesondere den Personenversicherern (BU, Unfall, Kranken) – und einigen Richtern der oberen Instanzen an den Versicherungssenaten der Zivilgerichte.“ Der Journalist Daniel Drepper beschreibt wie die zweijährige Recherche bis zur fertigen Reportage verlief. Die Geschichte liest sich manchmal ähnlich spannend wie ein Wirtschaftskrimi.
5. Die neue Hartnäckigkeit
(taz.de, Dorothea Hahn)
Nicht alles ist schlecht unter Trump, findet US-Korrespondentin Dorothea Hahn auf “taz.de”. Nach jahrelangem kontinuierlichem Auflagenrückgang würden die politischen Medien wieder Zulauf erleben: Die “New York Times” hätte allein im letzten Quartal 2016 mehr als eine Viertelmillion neue digitale AbonnentInnen gewonnen. Die großen Tageszeitungen hätten seit Trumps Wahl ihre Teams im Weißen Haus vergrößert. Ein Medienexperte hätte gar einen „neuen journalistischen Frühling“ prognostiziert.
6. Every NYT front page since 1852
(vimeo.com, Josh Begley, Video, 0:55 Minuten)
Alle Titelseiten der New York Times seit 1852 in einem einminütigen Zeitraffervideo. Faszinierend das erste Auftauchen von Schwarz-Weiß-Fotos und der spätere Übergang zur bunten Titelseite.