In den letzten Tagen habe ich mir ein bisschen Sorgen um unsere Welt gemacht. Es ging um Donald Trump. Aber dann las ich diesen Tweet hier und war fürs Erste doch wieder beruhigt:
Wenn Hans-Peter Friedrich Donald Trump einen Hinweis gibt, wird der darauf ja wohl hören, dachte ich. Hans-Peter Friedrich wird er doch kennen. Aber dann interessierte mich, um welchen Hinweis es sich handelte. Und das war offenbar dieser hier:
Ich glich das noch mal mit den Nachrichten der vergangenen Tage ab. Zum Thema transatlantische Freundschaft hatte ich das hier gelesen:
Zur Kulturförderung das:
Und dann kamen gestern ja auch noch diese Meldungen rein:
Trump hat das “TTP” gekündigt. Oder das “TPP”. Da sind die Medien sich nicht ganz einig. Aber dass es ein Handelsabkommen ist, sehen doch offenbar alle so.
Und das würde bedeuten: Hans-Peter Friedrich scheint einen enormen Einfluss auf Donald Trump zu haben. Allerdings mit dem kleinen Makel, dass Trump anscheinend immer das Gegenteil von dem macht, was Friedrich ihm rät.
Da wäre es natürlich interessant zu erfahren, wie lange das schon so geht. Vielleicht hat Friedrich die ganze Sache ja erst losgetreten, als er Trump damals die Kandidatur ausreden wollte (“Da wärst du wirklich der Falsche”). Und womöglich war der CSU-Politiker es, der dem jetzigen US-Präsidenten vor langer Zeit mal die Sozialen Netzwerke erklärt hat:
“Bei Twitter ganz wichtig: Keine Beleidigungen. Nicht alles gleich raushauen. Und zwei Tweets pro Tag reichen vollkommen aus.”
Wenn sich irgendjemand in Deutschland rechtzeitig für eine vernünftige Vorratsdatenspeicherung eingesetzt hätte, könnte man das alles jetzt nachvollziehen. Aber so müssen wir weiter spekulieren. Zum Beispiel darüber, welche “wohlmeinenden Hinweise” Friedrich Trump zu seiner Steuererklärung gegeben haben könnte.
“Da würde ich alles sofort offenlegen.”
Oder zu den Interessenkonflikten wegen der Firmen.
“Mach, was du willst. Aber überschreib sie bloß nicht deinen Söhnen.”
Möglicherweise ging es auch um die Fernsehduelle.
“Bereite dich gut vor. Und lass dich nicht provozieren.”
Vielleicht auch um die Spionage-Vorwürfe gegen die Russen.
“Es gibt keinen Grund, an den Geheimdiensten zu zweifeln.”
Oder über die Nacht in dem russischen Hotel.
“Warum sollten wir nicht davon erzählen?”
Und wenn man dann noch wüsste, wie eng der Kontakt zwischen Friedrich und Trump ist, könnte man sich vielleicht sogar die Geschehnisse der vergangenen Tage zusammenreimen — also vor allem die Diskussion um die Zuschauerzahlen. Kann ja sein, dass die beiden noch vor Trumps Vereidigung telefoniert haben und Friedrich bei der Gelegenheit gesagt hat: “Ab morgen kümmerst du dich dann um die wichtigen Dinge.”
(Foto: Jean-Marie Tronquet)
Dann läge die Vermutung nahe, dass sie fast täglich miteinander sprechen, vielleicht sogar mehrmals täglich — und wahrscheinlich auch vor der legendären Pressekonferenz.
“Hör mal, Hans-Peter, hier gibt’s ein Problem. Die Presse sitzt nebenan. Die haben Bilder, die belegen, dass der Platz bei der Amtseinführung fast leer war. Was soll ich dem Pressesprecher sagen?”
“Also gut, Donald. Zwei Dinge. Am allerwichtigsten ist: Er darf auf keinen Fall lügen. Fast genauso wichtig: Er soll aufpassen, dass er sich nicht im Ton vergreift. Und dann vielleicht noch ein kleiner Tipp von mir: Er soll am Ende Fragen zulassen.”
“Alles klar. Bis später dann.”
Natürlich fragt man sich: Wie hält eine Freundschaft das aus? Beziehungsweise: Wie hält Hans-Peter Friedrich das aus? Oder: Ist ihm das überhaupt schon aufgefallen?
Falls nicht, muss man es ihm sagen. Mit ein paar fingierten Tipps kann er ja unter Umständen wirklich schlimme Dinge verhindern:
- “Mit Diskrimierung machste nichts falsch.”
- “Ein Handelskrieg wär doch was Feines.”
- “Diese Knöpfe da im Koffer, die würde ich alle mal drücken.”
Das einzige Problem ist: So richtig verlassen kann man sich auf Donald Trump eben nicht. Und wahrscheinlich müsste man damit rechnen, dass er sich irgendwann sagt: “Och, das mit den Knöpfen klingt ja gut. Das könnte ich tatsächlich mal ausprobieren.”