1. Vertrauen gibt es nicht umsonst
(taz.de, Peter Weissenburger)
Die “dpa”-Meldung „Türkische Behörden verbieten Weihnachten.“ sei nicht ganz präzise gewiesen, habe sich jedoch als Segen für die Fakenews-Debatte erwiesen, findet “taz”-Autor Peter Weissenburger: “Ein Gewinn ist diese Episode dennoch. Zwar ist es verunsichernd für JournalistInnen, dass in Zeiten nach Pegida, Köln und der US-Wahl ihre Arbeit regelmäßig angezweifelt wird. Andererseits ist zu begrüßen, dass die etablierten Medien so lernen, sich mehr nach außen hin zu erklären. Das kann verlorenes Vertrauen wieder aufbauen.”
2. Gericht verbietet Journalistenschule falschen Faktencheck
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Die Kölner Journalistenschule KJS darf nicht mehr behaupten, dass „gut ein Viertel“ der von ihr in einem vermeintlichen „Faktencheck“ überprüften Talkshow-Aussagen von AfD-Chefin Frauke Petry zu beanstanden waren, so Stefan Niggemeier auf “Übermedien”. Petry hätte vor dem Oberlandesgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen das Projekt „Faktenzoom“ erwirkt. Für Niggemeier sicher keine große Überraschung. Er selbst hatte schon im Sommer über die Angreifbarkeit der Auswertung berichtet und auf konkrete Fehler hingewiesen.
3. Flüchtlingsforschung gegen Mythen 4
(fluechtlingsforschung.net)
Auch im vierten Teil der Serie “Flüchtlingsforschung gegen Mythen” kommentieren Mitglieder des Netzwerks Flüchtlingsforschung zweifelhafte Politikeraussagen zur Flüchtlingsthematik. Absolut lesenswert für jeden, der sich nicht damit abfinden will, dass wir (angeblich) in postfaktischen Zeiten leben.
4. Ex-Moderator postet Ku-Klux-Klan-Szene
(tagesspiegel.de, Rosa Feigs)
Der ehemalige Radiomoderator Elmar Hörig äußert sich auf Facebook regelmäßig auf menschenverachtende und geschmacklose Weise. Nun hat die rheinland-pfälzische SPD-Landtagsabgeordnete Giorgina Kazungu-Haß den Social-Media-Pöbler angezeigt. Konkreter Anlass: Eine von Hörig mit Schokoladenweihnachtsmännern nachgestellte Ku-Klux-Klan-Hinrichtungsszene.
5. Digitale Dopingjagd
(dasnetz.online, Martin Einsiedler)
Nach all den Dopingvorfällen der Vergangenheit ist vom “sauberen Sport”, zumindest im Hochleistungssport, nicht viel übrig geblieben. Sportjournalist Martin Einsiedler glaubt, dass neue Methoden des Journalismus bei der Jagd nach Betrügern helfen können. Als Beispiel führt er das von Hajo Seppelt mitgegründete Webportal “sportsleaks.com” an, über das Whistleblower Betrugsfälle im Sport melden und belastende Datensätze, Dokumente oder Ton- und Videoaufnahmen einreichen können. Natürlich unter Wahrung der Anonymität, wie man betont.
6. Zeitschriften, die sich nicht durchgesetzt haben
(titanic-magazin.de)
Die Fachleute von der “Titanic” haben zum Jahresende eine Übersicht der Zeitschriften zusammengestellt, die sich auf dem Markt nicht durchsetzen konnten.