1. Aufklärung oder Animationsarbeit? Zur Deformation des Journalismus
(carta.info, Hans-Jürgen Arlt & Wolfgang Storz)
Das Geschäftsmodell vieler Medienhäuser basiere längst nicht mehr auf dem Verkauf von Information, sondern auf dem Verkauf von Aufmerksamkeit, so lautet die Botschaft des Thesenpapiers zur “Deformation des Journalismus”. Dies würde jedoch nicht offen zugegeben. Desorientierung des Publikums und Ansehensverluste seien die Folge. Die Publizistik- und Kommunikationsexperten Arlt und Stolz haben neun Thesen über eine “Industrie am Scheideweg” entwickelt.
2. Redaktionen für Reklame
(sueddeutsche.de, René Martens)
Zahlreiche Unternehmen setzen auf “Content Marketing” und sprechen ihre Zielgruppe mit Informations- oder Unterhaltungsangeboten an, die auf das eigene Produkt oder Unternehmen abstrahlen sollen. Die Otto-Brenner-Stiftung hat untersuchen lassen, wie diese Kommunikationsform wirkt und welche Folgen sie für die Medienbranche hat. René Martens von der “SZ” pickt einige interessante Ergebnisse heraus und lässt den Studienleiter zu Wort kommen.
3. Number26 antwortet so nicht
(handelsblatt.com, Martin Dowideit & Yasmin Osman)
Die Smartphone-Bank “Number26” hat sich von zahlreichen ihrer Kunden getrennt. Anlass vieler Kündigungen sollen Bargeldabhebungen gewesen sein, die für die Kunden kostenlos waren, das Unternehmen jedoch nach eigenen Angaben 1,50 bis 2,00 Euro je Abhebung kostete. Da das Unternehmen selbst damit wirbt, weltweit kostenlos Geld abheben zu können, verursachte die Kündigungsaktion in den sozialen Medien einigen Wirbel. Nachdem sich das Handelsblatt auf Twitter einen Rüffel des Firmengründers eingefangen hatte, bot es ein Interview an, zu dem es nach anfänglicher Zusage jedoch nicht kommen sollte.
4. Das ist Spitze!
(taz.de, Anne Fromm)
Immer wieder taucht der Vorwurf auf, die AfD genieße in den Medien eine zu hohe Aufmerksamkeit und Vertreter der Partei säßen zu häufig in Talkshows. Die “taz” hat nachgezählt und kommt zum Ergebnis: Das hängt vom Thema ab. Gauland und Petry würden sich jedoch in Richtung Gästelistenspitze bewegen.
5. Wieso bei Brexit-Fans die EU-Flagge so schlecht brennt
(morgenpost.de, Lars Wienand)
In der politischen Auseinandersetzung kommt dem Verbrennen von Flaggen eine besondere Symbolkraft zu. Heute vielleicht mehr denn je, denn die Entflammungsfilmchen lassen sich öffentlichkeitswirksam auf sozialen Netzwerken verbreiten. Im Zuge der bevorstehenden Brexit-Abstimmung taucht nun erneut das Video auf, das einen Mann beim (misslungenen) Verbrennen einer EU-Flagge zeigt. Schuld daran soll eine EU-Verordnung zur Entflammbarkeit von Flaggen sein, so die englischen Nationalisten und EU-Hasser. Die Pointe: Das Gegenteil ist der Fall, in Großbritannien gelten bei Textilien höhere Anforderungen an den Brandschutz…
6. Tagesschau bietet Kurzvideos für soziale Netzwerke an
(horizont.net)
Die “Tagesschau” bietet in einem Versuchsprojekt GIFs zur Einbindung auf Facebook und Co. an. Stoße das Projekt auf das Interesse der User, wolle man das Angebot (derzeit sind es neun Kurzfilmchen aus verschiedenen Jahrzehnten “Tagesschau”) ausbauen. Man hat dafür einen eigenen Kanal eingerichtet.