1. Ulrich Wickert: “Journalisten betreiben Selbstzensur”
(kress.de, Frank Hauke-Steller )
Ulrich Wickert kann auf eine lange Karriere als Journalist zurückblicken, zunächst als Korrespondent in den USA und Frankreich, danach lange Jahre als Anchorman der Tagesthemen. Jüngst hat er den Essayband “Medien, Macht, Verantwortung” herausgebracht, in dem er eine Rückbesinnung auf die eigentliche Aufgabe des kritischen Journalismus fordert: Aufklärung. Im Interview mit “kress.de” erklärt Wickert, warum es um den Journalismus derzeit schlechter stehe als vor 30 bis 40 Jahren und welche politische Einflussnahme er für einen “Skandal” hält.
2. Kurs in Kapitalismus
(de.ejo-online.eu, Kurt W. Zimmermann)
Kolumnist Kurt W. Zimmermann hat sich die Bilanzen der fünf großen Schweizer Verlage angesehen und kommt zum Ergebnis: “Das einzige Medienunternehmen, das kapitalistischen Kriterien genügt, ist Tamedia. Hier macht das Bodenpersonal für die Besitzer wirklich Cash. Das Schlussfeld bewegt sich in Richtung unternehmerischen Hobbywesens. Warum beschäftigt man so viele Mitarbeiter, wenn die keine Kohle bringen? Das hat schon etwas leicht Resignatives.”
3. Inhaftierte Journalisten freilassen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Anlässlich des Deutschland-Besuchs von Präsident Ilcham Alijew fordert “Reporter ohne Grenzen” Aserbaidschan auf, alle inhaftierten Journalisten freizulassen. „So sehr sich Aserbaidschan auch als modernes, weltoffenes Land präsentieren will: Hinter der schönen Fassade unterdrückt das Regime von Präsident Alijew jede kritische Regung“, so der ROG-Geschäftsführer. Derzeit säßen in der Kaukasus-Republik mindestens drei professionelle Journalisten und vier Blogger wegen ihrer Tätigkeit im Gefängnis.
4. Medien und die AfD: Zeit für eine Pause?
(tagesspiegel.de, Matthias Meisner)
Mathias Meisner fragt im “Tagesspiegel”, ob die AfD in den Medien zu oft zu Wort kommen würde. Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) hat die Frage mit einem “Weniger ist manchmal mehr” beantwortet: “Journalisten haben einen Informationsauftrag, der selbstverständlich die AfD mit einschließt. Journalisten haben aber auch die Aufgabe, Nachrichten auf ihren Informationswert hin abzuklopfen.” Für sich hat Meisner gestern auf Twitter einen #AfDfrei-en Tag ausgerufen und erhielt viele positive Reaktionen darauf.
5. Udo Ulfkotte & die Mutter, die ihren Sohn essen musste
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Udo Ulfkotte macht in vielerlei Hinsicht von sich reden, ob als Autor eines umstrittenen Bestsellers zum Thema Journalismus bei einem irrlichternden Verlag oder mit Artikeln auf der Webseite eben dieses Verlags. Stefan Niggemeier von “Übermedien” hat sich die jüngste “Enthüllung” Ulfkottes angeschaut: Eine unbelegte Geschichte, die als Klassiker der Schauermärchen in vielerlei Variationen existiere, von Shakespeare bis South Park.
6. Britisches Modell
(sueddeutsche.de, Raphael Honigstein)
Wer in England das Runde auf dem eckigen Bildschirm sehen will, zahlt viel und bekommt recht wenig, berichtet Raphael Honigstein in der “Süddeutschen Zeitung”. Sagenhafte 2,17 Milliarden Euro im Jahr habe Premier-League-Chef Richard Scudamore in der kommenden Saison allein aus den nationalen Rechten herausgeholt. (Wer jetzt denkt, davon seien wir Deutschen weit entfernt: Die “FAZ” berichtet aktuell vom Poker um die Bundesligaübertragung, bei dem es ebenfalls um astronomische Beträge geht.)