1. Trübe Quellen
(de.ejo-online.eu, Klaus Beck)
Ein Forscherteam ist der Frage nachgegangen, ob und wie Journalisten in fünf europäischen Ländern Social-Media-Informationen praktisch überprüfen. Publizistik- und Kommunikationswissenschaftler Klaus Beck von der Uni Berlin
fasst die Ergebnisse zusammen und weist auf die Existenz spezieller Online-Werkzeuge wie “TinEye” und “Exif Viewer” (Quelle, Geschichte und Veränderung von Fotos) sowie “SocialMention” und “Trackur” (Social-Media-Suche) hin. Das Fazit des Wissenschaftlers: “Onlinemedien können also bei der Lösung der Probleme helfen, die sie schaffen.”
2. “Die bewachen uns Tag und Nacht auf jedem Schritt”
(deutschlandfunk.de, Jürgen Hanefeld im Gespräch mit Doris Simon)
“Zum ersten Parteitag der Arbeiterpartei seit 36 Jahren hat Nordkorea auch Journalisten aus aller Welt eingeladen. Ernsthaft berichten können sie aber nicht, erzählt ARD-Korrespondent Jürgen Hanefeld aus Pjöngjang. In die Kongresshalle kommen sie nicht, und wenn sie mit Nordkoreanern auf der Straße sprechen, steht ein Aufpasser daneben.” Jürgen Hanefeld berichtet per Telefonschalte aus Pjöngjang, wo er mit 130 Journalisten aus aller Welt in bewachten Gruppen herumgeführt wird.
3. Wenn Journalisten am eigenen Ast sägen
(medienwoche.ch, Ronnie Grob)
Um an ihrer medialen Wirkung zu feilen, lassen sich manch Schweizer Behördenmitarbeiter von Journalisten schulen und buchen teilweise teure Medientrainings. Ronnie Grob hat einige Medienvertreter gefragt, ob es berufsethisch vertretbar sei, wenn Journalisten neben ihrer Hauptbeschäftigung Staatsangestellte trainieren, damit sie gegenüber den kritischen Fragen der Medien besser dastehen. Der Artikel wartet mit konkreten Fallbeispielen und Zahlen auf und zeigt, wo die Problematik liegt.
4. “Die Teletext-Seite 100 sagt einem, ob die Welt noch steht.”
(get.torial.com, Stefan Mey)
In Diskussionen über Medien geht der antiquiert wirkende “Teletext” oft unter, dabei würden in Deutschland etwa elf Millionen Menschen täglich Inhalte abrufen, vier Millionen die des Marktführers ARD. Frauke Langguth führt ein zehnköpfiges Team an, das im Schichtbetrieb die Inhalte von ARD-Text erstellt. Im Interview erklärt sie sowohl die Vorteile des Dienstes als auch die Bedrohungslage: “Das Web hat dem Teletext gar nicht so sehr zu schaffen gemacht. Es ist eher der Medienwandel durch Smartphones. Immer mehr Leute haben keinen Fernseher mehr.”
5. Nur in „Österreich“ werfen sich Flüchtlinge vor Autos
(kobuk.at, Gabriele Scherndl)
Das Gratisblatt „Österreich“ behauptet, in Klagenfurt würden sich Flüchtlinge gezielt vor Autos werfen, um anschließend Schmerzensgeld zu fordern. Das von Journalismus-Studierenden betriebene Medienwatchblog “Kobuk” ist der Sache nachgegangen und hat mit Justiz und Polizei gesprochen. Nach derzeitigem Kenntnisstand stellt sich die Meldung als wilde und reißerische Spekulation dar.
6. Kommentar zur Rugby-Berichterstattung in der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung
(totalrugby.de, Matthias Hase)
Die Sportberichterstattung der “Rhein-Neckar-Zeitung” sorgt derzeit für Kopfschütteln in der Rugby-Szene. (“Wie sehr sich Simbas freuen können, wenn sie weiße Männer fertig gemacht haben, kennt man aus dem Filmklassiker “Die Wildgänse kommen”, in dem Richard Harris und Hardy Krüger verhäckselt werden, Roger Moore und Richard Burton überleben nur knapp.”)
Ein Gastkommentar eines Online-Rugby-Magazins hält dagegen.