Wo wir gerade über die Fotobeschaffer der „Bild“-Zeitung reden: Es gibt ja auch Positivbeispiele.
Nachdem etwa gestern von Polizei und Staatsanwaltschaft bekanntgegeben worden war, dass wahrscheinlich ein falsches Lichtsignal für das Zugunglück von Bad Aibling verantwortlich war, brauchte „Bild“ natürlich ein Foto davon, um so was schreiben zu können wie “Mit diesem Signal löste der Fahrdienstleiter das Unglück aus”.
Vermutlich brauchten die zuständigen Rechercheure nicht lang, um auf diese Seite zu stoßen:
Dort sind (“Von Lokführern, für Lokführer & Interessierte”) verschiedene Lichtsignale abgebildet, wie hier mit dem Signalbild „Zs1“, das wohl auch in Bad Aibling eine Rolle gespielt hat.
Das Foto ist mit einem Copyright versehen (unten rechts), auch auf der Seite gibt es ziemlich eindeutige Copyright-Hinweise:
Und tatsächlich: Ein Mitarbeiter von „Bild“ meldete sich beim Betreiber der Seite und erklärte, dass sie das Foto gerne verwenden würden.
Und so …
Sogar überall mit korrekter Quellenangabe:
Alles ganz vorbildlich.
Bis auf einen kleinen Haken: Der Fotograf hat der Veröffentlichung gar nicht zugestimmt. Er hat nie auf die “Bild”-Anfrage reagiert. Bei Facebook schreibt er:
Der Betreiber erklärte uns, er empfinde das (gerade durch die Namensnennung im Online-Artikel) als „sehr schädigend für meine Internetseite“, vor allem weil „in dem besagten Artikel so viele fachliche Fehler und wilde Spekulationen erschienen sind“. Er habe jetzt einen Anwalt kontaktiert.
Mit Dank an Totte.