1. Euer Dieter knüppelhart
(bild.de, Dieter Bohlen)
Dieter Bohlen, Sänger seichter Liedchen und erfolgreicher Musikproduzent, bloggt bei bild.de und zeigt dort natürliches Boulevard-Talent und endlose Eitelkeit. Er schreibt über Mitarbeiter (“Klar, der ist ein netter Typ, aber für uns leider nicht zu gebrauchen”) und Kandidaten (“Wie bestehen sie, wenn sie in einem Interview brettharte Fragen um die Ohren bekommen?”).
2. “Wenn Satire in die Hose geht”
(welti.ch, Philippe Welti)
Der Beobachter (Axel Springer Schweiz AG) versucht sich an Satire und scheitert kläglich am Humorsinn der Leserschaft. Chefredakteur Andres Büchi sieht sich nach Interventionen von Lesern und Zeitungen zu einer Entschuldigung genötigt. Nein, man wolle sich nicht ernsthaft von den Kantonen Wallis und Tessin trennen (Artikel und Entschuldigung).
3. “Die anarchische Produktionsweise der Medien”
(weltwoche.ch, Kurt W. Zimmermann)
Kolumnist Zimmermann beschäftigt sich mit den “Merkwürdigkeiten der Zeitungsbranche”, die in ihren Prozessen unflexibel sei: “Die Redaktionsgrösse bemisst sich nicht an der anfallenden Arbeit. Sie bemisst sich an externen Faktoren. In guten Anzeigenzeiten wachsen die Redaktionen. In schlechten Anzeigenzeiten schrumpfen die Redaktionen. Der journalistische Aufwand bleibt gleich.”
4. Portrait von Ted Nelson
(spiegel.de, Konrad Lischka)
“Jahrzehnte, bevor es Heimcomputer gab, hat Ted Nelson viel beschrieben, was heute Alltag ist oder noch werden soll – Hyperlinks, Mikrotransaktionen, das semantische Web. Viel Geld hat er damit nicht verdient. Mit 71 Jahren veröffentlicht er seine IT-Geschichte – im Selbstverlag.”
5. Über den Abbau bei der NZZ
(dumbcom.blogspot.com)
Die Einsparungen bei der Neuen Zürcher Zeitung wirken sich aus. Der Zeitungsbund “Schweiz” sei mit vier Seiten geradezu “magersüchtig”. Dafür erscheinen im Zeitungsbund “Börsen und Märkte” “wie eh und je die Tabellen-Wüsten mit ihren x-hundert Kursen von Aktien, Obligationen, Optionen und anderen Finanztiteln aus aller Welt – natürlich jeweils mit ihren Schlusskursen vom Vortag.”
6. “China censors Obama”
(washingtonbureau.typepad.com/china, Tim Johnson)
Das chinesische Staatsfernsehen CCTV blendet die Rede von Barack Obama zur Inauguration aus, als die Sprache auf den Kommunismus und den Faschismus kommt (youtube.com, Video, 0:43 Minuten).