1. “Von der Unfähigkeit zu lernen”
(netzwertig.com, Marcel Weiss)
Unser Schwesterblog netzwertig.com fragt sich, warum “die Entscheider in jedem Wirtschaftszweig, dessen Geschäftsmodelle direkt vom Internet betroffen sind”, sich seit Jahren weigern, zu lernen, zu verstehen, zu überleben. In den Kommentaren meldet sich Andreas Göldi zu Wort: “Ich habe beruflich jahrelang klassische Medienunternehmen in dieser Frage beraten, und das war immer äusserst frustrierend. Obwohl alle wussten, dass sie sich verändern müssen, hat am Schluss doch immer wieder das alte Businessmodell Priorität gekriegt. Enorm viele gut ausgedachte Online-Initiativen wurden gestoppt, weil sie das alte (immer noch profitablere) Kerngeschäft bedroht hätten.”
2. “Wie man aus einer Not ein Geschäft macht”
(bildblog.de, lupo)
“Das ‘Hamburger Abendblatt’ hat einen neuen Begriff für ‘verzweifelte Abo-Kampagne’ erfunden: ‘große Bildungsinitiative’.”
3. “Mit Biss statt Schiss”
(taz.de, René Martens)
“Das Internetradio byte.fm feiert am Freitag seinen ersten Geburtstag. Mit seinem hochwertigen Popprogramm besetzt der kleine Sender eine Lücke, die die große ARD partout nicht füllen will.”
4. “Zurück zu Papier und Bleistift”
(fr-online.de, Ursula Knapp)
Keine Laptops für Journalisten im Gerichtssaal: “Nicht modernefeindliche Argumente waren für die Karlsruher Verfassungsrichter ausschlaggebend. Vielmehr sind die hochgerüsteten Kleincomputer inzwischen in der Lage, die deutsche Gerichtsordnung zu unterlaufen. Denn die neue Generation von Notebooks und Laptops verfügt nicht nur über eine Internet-Verbindung, sondern auch über Kamera und Mikrofon. In deutschen Gerichtssälen sind aber – anders als in den USA – Bild- und Tonaufnahmen während laufender Verhandlung verboten.”
5. “Pausenfüller”
(wortfeld.de, Video, 2:58 laaange Minuten)
“Ziemlich unglaublich, dass noch 1985 auf diese Weise Zeitlöcher im deutschen Fernsehen gestopft wurden.”
6. Interview mit Peter Sloterdijk
(zeit.de, Stephan Lebert und Christine Meffert)
Der Philosoph Peter Sloterdijk lobt Menschen, die bei Sicherheitskontrollen am Flughafen ausrasten: “Das sind meine Helden, einsame Kämpfer gegen den Sicherheitswahn.” Die Freiheit sei das Opfer der nuller Jahre: “Die Menschen sind umdressiert worden, ohne dass sie es gemerkt haben. Aus Bürgern sind Sicherheitsuntertanen geworden. Wir leben jetzt in einer sekuritären Gesellschaft, kein Mensch interessiert sich mehr für Freiheitsthemen, alles wird der Sicherheit untergeordnet. Wer heute gegen den Vorrang der Sicherheit argumentiert, wird als Feind der Menschheit wahrgenommen. Und es ist erstaunlich, wie wenig das beklagt wird: Die Freiheit ist eindeutig das Opfer dieses Jahrzehnts.”