1. “Im mainstream der Raserdebatte”
(moritzleuenberger.blueblog.ch)
Der schweizer Medienminister Moritz Leuenberger analysiert, wie seine Aussagen in einem Interview Schritt für Schritt boulevardisiert werden (“bin ich mit dem veröffentlichten Text des Interviews zufrieden”, “sehr viel zugespitzter erschien allerdings der Anriss auf der Titelseite”, “mit diesem hatte dann aber der Aushang der Zeitung gar nichts mehr zu tun”, “darauf meldete sich die Schweizer Tagesschau”, “ich bin auch ein Christoph Blocher”). Als “Medienschelte” möchte er seine Worte aber nicht verstanden haben. Verständlich, denn mit diesem nichtssagenden Schlagwort versehen die etablierten Medien jeden zweiten Blogeintrag Leuenbergers. So muss man sich nicht mit den Inhalten beschäftigen.
2. “Na, wie viele Klicks habt Ihr heute?”
(in.focus.de, Jochen Wegner)
“Diese freundliche Frage bekommen Online-Journalisten oft zu hören und erkennen daran, dass sich ihr Gegenüber in den letzten Jahren nicht mit Reichweiten-Messung im Internet beschäftigt hat. Das ist im Zweifel auch besser so. Es gibt einfachere Beschäftigungen. Zwölftonmusik etwa. Oder Quantenphysik.” Der Chefredakteur von Focus Online startet in seinem Redaktionsblog eine mehrteilige Einführung in “Klicks”.
3. “Verlage fürchten um Abowerbung”
(ftd.de, Friederike von Tiesenhausen und Jennifer Lachman)
“Die deutschen Verlage haben die vom Bundeskabinett beschlossene Beschneidung des Adresshandels scharf kritisiert. Diese untergrabe die Werbung neuer Leser und beschädige damit die Presse.”
4. “Journalismus: Überschätztes Frühwarnsystem mit Gier nach ‘bad news'”
(carta.info, Stephan Ruß-Mohl)
“Wenn man sich berieseln und berauschen lässt von all dem, was im Blätterwald und in den Talkshows derzeit mit aller Medienmacht über uns hereinprasselt, so könnte man meinen: Der Untergang des Abendlandes sei nah, gar der jüngste Tag des Kapitalismus angebrochen. Und dieses jüngste Gericht wird effektvoll inszeniert – angesichts der Selbstgerechtigkeit, mit der viele Journalisten nicht nur schwadronieren, sondern auch moralisieren.”
5. Interview mit Volker Weidermann
(weltwoche.ch, Roland Mischke)
Ein Interview mit dem Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: “Wissen Sie, wie klein der sogenannte Literaturbetrieb ist? Vielleicht 25 interessante Kritiker, 15 interessante Verleger, 100 interessante Schriftsteller. Jeder kennt jeden. Einige mag man, andere weniger. Praktisch jeder lebende Schriftsteller, über den ich schreibe, ist mir persönlich bekannt. Unabhängig davon muss ich klare, nachvollziehbare Urteile fällen.”
6. “Clusterf#@k to the Poor House”
(thedailyshow.com, Jon Stewart, Video, 2:21 Minuten)
“Many of the nation’s newspapers are on the brink of collapse thanks to the Internet.”