Talkshows, Sommerwetter, Schweinemethoden

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Je später der Abend”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Stefan Niggemeier)
Zehn Vorschläge zur Verbesserung von TV-Talkshows: “Es ist an der Zeit für einen Gegentrend: die Reduktion auf das Wesentliche. Menschen, die miteinander reden. Was könnte fesselnder sein, als sich darauf zu konzentrieren: die Gesprächspartner, ihre Mimik und Gestik, ihre Reaktionen in Großaufnahme.”

2. “Warum der Brennpunkt gar kein Brennpunkt war”
(dwdl.de, Alexander Krei)
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann begründet, warum die am Sonntag um 20:15 Uhr auf ARD außerplanmäßig einberufene Sendung zum aktuellen Sommerwetter kein “Brennpunkt”, sondern lediglich eine “Sondersendung” war. Siehe dazu auch “Zu Kopf gestiegen” (sueddeutsche.de, Matthias Kohlmaier).

3. “Mit Google kuscheln, vorläufig”
(taz.de, Daniel Bouhs)
Der Axel-Springer-Verlag war einer der treibenden Kräfte hinter dem ab dem 1. August geltenden Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Nun bemüht sich der Verlag per Opt-in aktiv darum, “mit seinen Inhalten weiterhin in den Angeboten von Google gelistet zu werden”. Siehe dazu auch “Mehrere Verlagshäuser verzichten auf Google News” (journalist.de, Wolfgang Lenders).

4. “Und jetzt noch ein Pulitzer-Preis für ‘Hörzu'”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz kommentiert den Verkauf mehrerer Printprodukte durch den Axel-Springer-Verlag: “Und nur mal angenommen, Döpfner hätte nicht verkauft und irgendwann mal eines der Blätter schließen müssen – die Kommentare, dass da jemand alle Zeichen der Zeit verschlafen habe, kann man sich wunderbar ausmalen.” Siehe dazu auch “Axel Springer mistet aus – und alle jammern!?” (bwlzweinull.de, Matthias Schwenk) und “21st Century BILD” (carta.info, Wolfgang Michal).

5. “Darf man sich über Entlassungen bei ‘Bild’ und ‘BZ Berlin’ wirklich freuen?”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
In einem “taz”-Kommentar mit dem Titel “50 Mitarbeiter entlassen: Kein Mitleid mit Springer!” schreibt Sebastian Heiser: “Natürlich gibt es auch bei diesen Blättern gute Journalisten, die mit sachkundigen Beiträgen Aufklärung im besten Sinne leisten. Es gibt aber auch die, die mit Schweinemethoden, mit Lügen, Erpressungen und Bestechungen an ihre Informationen aus der Welt der Kriminalität, der Prominenz oder des Rotlichts kommen. Es gibt die, die gegen alternative Lebensentwürfe hetzen, die Stimmung gegen Minderheiten machen, die bleiernen Konservatismus verbreiten oder in fremder Leute Privatsphäre eindringen. Die Arbeitslosigkeit dieser Kollegen ist ein Gewinn für die Stadt.”

6. “Der 23. Mann – Das harte Leben der Amateurschiedsrichter”
(ardmediathek.de, Video, 28:31 Minuten)
Eine Doku über Schiedsrichter im Berliner Amateur-Fußball.