Superlative, Übergriffe, Affen

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Der kritischste Artikel über Superlative aller Zeiten”
(sportsaal.de, Derhatschongelb)
Der Sportjournalismus neigt zu Superlativen. Dabei wäre Aufmerksamkeit auch bei einer nüchternen Anpreisung sicher: “Ich würde die Videos und Geschichten auch anklicken, wenn sie einfach mit ‘Mittelfeldspieler trifft aus 78 Metern’ oder ‘Torwart schießt Abstoß ins eigene Toraus’ betitelt wären.”

2. “Qualitätsmedien im Web: Artikel werden zur Trägermasse für Klick-Fabriken”
(onlinejournalismusblog.com, Stephan Dörner)
Die Auswirkungen von Page Impressions als Währung für Werbung im Netz: “Der für mich wichtigste Schritt, Qualitätsjournalismus ins digitale Zeitalter zu holen, ist, ihn endlich auch im Onlinejournalismus stattfinden zu lassen. Sobald das passiert ist, können alle Medienhäuser auch über eine Monetarisierung beispielsweise über Paywalls nachdenken. Vorher nicht.”

3. “Analyse: Der typische Bild-Leser”
(meedia.de, Jens Schröder)
“Der typische Bild-Leser” ist “ein Mann im Alter von 40 bis 59 Jahren”, schreibt Jens Schröder. “Er ist zur Haupt- oder Realschule gegangen, arbeitet als Facharbeiter und verfügt über ein Haushalts-Nettoeinkommen von 1.500 bis 2.500 Euro.”

4. “Wahrlich, keine Sternstunde”
(saarbruecker-zeitung.de, Bernard Benrarding)
Bernard Benrarding kommentiert die Vorwürfe einer “Stern”-Journalistin gegen Rainer Brüderle: “Was für eine Heuchelei: Ausgerechnet jene, die permanent mit grellem Sex Auflage machen, schüren die Erregung über angeblichen Sexismus.” Siehe dazu auch “‘Anzügliche Blicke gibt es überall'”, ein Interview mit Wibke Bruhns (tagesspiegel.de, Sonja Pohlmann).

5. “Normal ist das nicht!”
(kleinerdrei.org, Maike)
Maike versammelt verschiedene Erlebnisse sexueller Übergriffe im Alltag: “Solche Erlebnisse prägen – dabei kann ich noch von Glück sprechen, denn mir ist keine körperliche Gewalt widerfahren. Aber die Angst bleibt und geschürt wird sie immer wieder mit alltäglichen Sexismen, die ich und viele andere Menschen – meist Frauen – auf der Straße erleben.”

6. “Bildunterschrift der Affen”
(juliane-wiedemeier.de)