6 vor 9
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Besser zählen”
(ploechinger.tumblr.com)
Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Sueddeutsche.de, ärgert sich über die hochgehypte, doch aber eher bedeutungslose Diskussion über Unterschiede bei den Monatszahlen. “Jeden Monat schaut die Branche auf Zahlen, deren Hintergründe sie kaum interessieren, solange irgendeine schmissige Schlagzeile herausspringt. Datenboulevard.”
2. “‘Qualitätsjournalismus’ der Berliner Zeitung”
(kaipiranha.de)
In den Leserkommentaren zu einer Reportage auf berliner-zeitung.de meldet sich Nutzer TomTom89 zu Wort (Kommentar 7) – bei dem es sich um eine der Protagonistinnen des Texts handeln könnte: “Ich finde es traurig, dass es Idioten wie Alex gibt, die sich in Ihrer Selbstgefälligkeit erlauben uns so darzustellen, und noch viel trauriger, dass andere selbstgefällige Menschen auf solch verzerrender Berichterstattung beruhend über Menschen wie mich und meine Freunde derart urteilen und mit Worten wie ‘Opfer’ um sich schmeißen.”
3. “Alle Pressen stehen still”
(jungle-world.com, Holger Marcks)
Die Lage von Medienschaffenden in Griechenland: “Von Lohnausfällen betroffen sind eigentlich die Beschäftigten aller Branchen in Griechenland. Ein Faktor macht die Situation im Medien- und Publikationsbereich aber nochmals besonders: Hier arbeiten außergewöhnlich viele Menschen als Freelancer. Sie rennen ihren Honoraren somit oftmals alleine hinterher.”
4. “The Problem With Early Reviews”
(techcrunch.com, John Biggs, englisch)
Tests von Geräten, die zu früh veröffentlicht werden, sind oft wertlos, findet John Biggs: “The early reviewers miss the problems because they’re enamored with the device. They don’t have it long enough to really see the problems (if any) or nit-pick on perceived problems.”
5. “Warum wir keine Mohammed-Karikaturen bringen”
(nebelspalter.ch, Marco Ratschiller)
Es brauche keine Mohammed-Karikaturen, um die Meinungsfreiheit zu verteidigen, findet Marco Ratschiller von der Schweizer Satirezeitschrift “Nebelspalter”. Das französische Satiremagazin “Charlie Hebdo” liefert derweil seine neue Ausgabe in zwei verschiedenen Versionen aus, einer “vernünftigen” und einer “unvernünftigen”.
6. “Das Missverständnis vom Coming-Out”
(alexandervonbeyme.net)
Alexander von Beyme macht sich Gedanken über das Coming-Out von Profi-Fußballspielern. “Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen, was mit Outen überhaupt gemeint ist. Keiner wünscht es sich, in einer Pressekonferenz auf dem Podium zu sitzen und zu bekennen: ‘Ich bin schwul, schwul, schwul!’.”