Irgendwann ist den Journalisten aufgefallen, dass Politik nichts ist, womit man die Leser begeistern kann: Trockene Sachfragen, lange Debatten und Ausschusssitzungen und viel zu wenig Tore.
Zur Hilfe kamen ihnen da die Meinungsforschungsinstitute, die der Politik die sportliche Komponente gaben, die ihr bisher fehlte: Die wöchentliche Tabelle in Form von Meinungsumfragen. Forsa etwa befragt jede Woche für die Illustrierte “Stern” und den TV-Sender RTL rund zweieinhalbtausend Wahlberechtigte, die Ergebnisse dieser Umfrage kann man dann – nach Verbreitung durch die Nachrichtenagenturen – quasi überall nachlesen.
Zum Beispiel bei “Welt Online”:
Nun könnte man einwenden, dass der “grüne Höhenflug” so vorbei noch nicht sein kann, wenn die Partei mit 24 potentiellen Prozenten immer noch vor der SPD (23) liegt. Oder dass die Partei womöglich nicht trotz des Sonderparteitags bei ihren treuen Wählern verloren hat, sondern deswegen — immerhin hatten die Grünen lange darüber gestritten, ob sie den Plänen der Bundesregierung zustimmen sollen, bis zum Jahr 2022 aus der Kernenergie auszusteigen.
Doch das wäre alles überflüssige Gedankenleistung.
“Welt Online” selbst schreibt:
Für den Wahltrend befragte Forsa vom 20. bis 24. Juni 2506 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.
Der Sonderparteitag der Grünen fand aber erst am 25. Juni statt.