6 vor 9
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Medienanalyse zur pandemischen Influenza (H1N1) 2009”
(rki.de, PDF-Datei, 108 kb)
Das Robert-Koch-Institut liefert eine kurze Medienanalyse zur Schweinegrippe in den Bremer Tageszeitungen “Bild”, “taz” und “Weser-Kurier”. “Obwohl die BILD-Zeitung am auffälligsten über die Gefahren der ‘Schweinegrippe’ berichtete und sich in ihren Artikeln am konsequentesten für eine Impfung ausgesprochen hat, haben sich aus ihrer Leserschaft offenbar besonders wenige impfen lassen.”
2. “Falsche Jubelbilder”
(taz.de, Gereon Asmuth)
Gereon Asmuth beobachtet, dass es in der Übertragung der ARD so wirkt, als würde der Applaus von Menschen vor dem Reichstag dem gewählten Bundespräsidenten gelten. “Tatsächlich gab es bei den rund 500 Zuschauern lang anhaltenden, respektvollen Applaus – allerdings als der Bundestagspräsident Norbert Lammert die Stimmenzahl für Joachim Gauck verkündete.”
3. “Wir glauben euch eh nicht”
(zeit.de, Adam Soboczynski)
Adam Soboczynski hält es für falsch, wenn Politikern notorisch Verlogenheit und Berechnung unterstellt wird. “Die politische Klasse, wird vorausgesetzt, sage stets etwas, was sie gar nicht meine. Zumeist sage sie sogar das genaue Gegenteil von dem, was sie eigentlich meine. Sage sie aber einmal das, was sie meine, meine sie das auch schon wieder strategisch, da es unerwartet und besonders ausgefuchst sei: Es werde dann Geradlinigkeit simuliert.”
4. “No Handwerk, please – wir sind Hauptstadtjournalisten”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer stellt fest, dass die Quellenlage beim Mikroblogging-Dienst Twitter “eben nicht ominös und geheimnisvoll” ist – “sondern klar nachvollziehbar”. “Bei Twitter gibt es Nutzernamen und oft genug lässt sich anhand dieser nachvollziehen, wer da schreibt. ”
5. “Regierungsdaten sollen Journalismus retten”
(futurezone.orf.at, Christiane Schulzki-Haddouti)
Die US-Handelsbehörde FTC glaubt, dass sich “aus der Offenlegung staatlicher Informationsmonopole” neue journalistische Geschäftsmodelle entwickeln könnten.
6. “Misslungener Versuch zeigt Belanglosigkeit des Webs”
(basicthinking.de, Jürgen Vielmeier)
Blogger Jürgen Vielmeier hält nicht viel von der von Bloggern gestalteten Ausgabe von “Welt Kompakt”: “Ein paar Leute, die in der Online-Welt durchaus anerkannt sind, haben eine vollkommen belanglose Zeitung produziert und damit gezeigt, dass das Bloggen im ursprünglichen Sinne tot ist.”