Literaturkritik, Landlust, Spenden

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wenn Berufliches und Privates verschwimmen”
(journalist.de, Svenja Siegert)
Svenja Siegert geht der Frage nach, wie Redakteure in sozialen Netzwerken publizieren sollen und wie nicht. Als Diskussionsbeispiel erwähnt wird dieser Tweet des stellvertretenden Chefredakteurs von “Welt Kompakt”, Frank Schmiechen.

2. Vernachlässigte Themen 2009
(nachrichtenaufklaerung.de)
Wie jedes Jahr kürt die Initiative Nachrichtenaufklärung die Top 10 der von Journalisten vernachlässigten Themen.

3. “Warum es dicke Bücher heute schwer haben”
(jungle-world.com, Jörg Sundermeier)
Jörg Sundermeier schreibt auf, wie er die hiesige Literaturkritik wahrnimmt. “Kaum ein Kritiker liest heutzutage noch all die Bücher, über die er schreibt, von A bis Z durch. Selten liest einer mit Muße, oftmals reicht die Zeit nur, um ein Buch querzulesen. Die Inhaltsangaben in diesen Kritiken sind reichlich dünn, oft sind sie nicht nur in Details falsch. Mitunter kann man Formulierungen identifizieren, die Hinweise darauf geben, von wem der Rezensent abgeschrieben hat. Kritik sucht man abseits von kessen Behauptungen zumeist vergebens.”

4. “Provinzkritiker”
(glanzundelend.de, Lothar Struck)
Lothar Struck macht sich anlässlich eines neuen Suhrkamp-Romans Gedanken über Rezensenten, die Bücher beschuldigen, provinziell zu sein: “Bemerkenswert nur, dass sie beispielsweise ihren amerikanischen Helden diesen sogenannten Provinzialismus nicht nur verzeihen, sondern ihn gar nicht erst zur Kenntnis zu nehmen scheinen (was vermutlich damit zu tun hat, dass für die in der Mehrzahl eher stubenhockenden Redakteure die USA per se als Großstadt durchgeht und wo die Anschauung fehlt, wird der Zwerg schnell zum Riesen).”

5. “Im Reich des Regenwurms – Landlust”
(blog.dummy-magazin.de, Oliver Gehrs)
“Dummy”-Chef Oliver Gehrs über die “publizistische Idee der Stunde”, den “Idiotismus des Landlebens”: “Eine ungeheure Sehnsucht nach dem einfachen Leben bricht sich da Bahn, wogegen ja nichts zu sagen wäre, wenn diese nicht mit ungeheuer einfachen Rezepten gestillt würde und sich diese Art von Leser alle zwei Monate auf das kognitive Niveau eines Kaktusses begibt.”

6. “Fehlende Transparenz bei Spenden”
(youtube.com, Video, 9:02 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” beleuchtet die Kooperationspartner von “Bild” bei Spendengalas und prüft die Aussage “Jeder Cent kommt an”.