1. Russland erklärt Deutsche Welle zur “unerwünschten Organisation”
(zeit.de)
Die russische Staatsanwaltschaft habe die Deutsche Welle (DW) als “unerwünschte Organisation” eingestuft. Damit könne nun bereits das Verbreiten von DW-Inhalten, etwa durch Teilen in Sozialen Netzwerken, in Russland strafbar sein und mit hohen Geldstrafen oder gar mit Haft geahndet werden. Trotz dieser neuerlich verschärften Zensurmaßnahme wolle der deutsche Auslandssender weiterhin unabhängig berichten, auch über den Krieg in der Ukraine, und sein Angebot für russische Nutzerinnen und Nutzer aufrechterhalten.
2. Cyberangriff und Fake News – Berlin bestellt russischen Botschafter ein
(spiegel.de)
Der russische Botschafter in Deutschland sei ins Auswärtige Amt einbestellt worden. Die Bundesregierung habe Russland unter anderem eine großangelegte Desinformationskampagne während des Bundestagswahlkampfs 2025 zugeschrieben. Die vom russischen Militärgeheimdienst GRU unterstützte Kampagne “Storm-1516” habe über gefälschte Websites und Videos mit großer Reichweite drastische Lügen über Politiker wie Friedrich Merz und Robert Habeck sowie Falschinformationen über vermeintlich manipulierte Briefwahlunterlagen verbreitet, um die demokratische Ordnung zu destabilisieren.
3. ZDF: Strengere Regeln bei Beauftragung von Dienstleistern
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Das ZDF verschärfe seine Regeln für die Beauftragung externer Dienstleister in Krisengebieten und autoritär regierten Staaten. Künftig sollen neben den Firmen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker geprüft werden, etwa über Social-Media- und systematische Background-Checks durch externe Experten. So solle die Unabhängigkeit der Berichterstattung sichergestellt werden. Anlass ist der Fall eines durch Israel in Gaza getöteten Technikers eines ZDF-Dienstleisters, dessen Hamas-Unterstützung nachträglich bekannt geworden sei.
4. Richtungsstreit: “Süddeutsche”-Chefredakteur Krach geht
(br.de, Linus Lüring)
Nach zehn Jahren als Chefredakteur der “Süddeutschen Zeitung” gebe Wolfgang Krach sein Amt auf und verlasse die Redaktion. Grund dafür seien unterschiedliche Vorstellungen von Krach und den Gesellschaftern über die zukünftige Ausrichtung der Zeitung. Die bisherige Co-Chefredakteurin Judith Wittwer übernehme vorerst allein die Leitung der Redaktion, wobei noch offen sei, ob die Chefredaktion wieder erweitert wird.
Weiterer Lesetipp: Bei der “taz” kommentiert Josef-Otto Freudenreich: “Wenigstens diese Heuchelei haben sie dem Publikum erspart: Dass Wolfgang Krach ‘im besten Einvernehmen’ ausgeschieden sei. Die Wahrheit ist, dass der Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung erkannt hat, dass Ruhm und Rendite nicht mehr vereinbar waren. Personal raus, Büros zu, Autoren weg, das hat er ertragen, während die Geschäftsleitung die ‘Panama Papers’ gefeiert hat.”
5. Im freien Fall
(taz.de, Michael Braun)
“taz”-Italien-Korrespondent Michael Braun berichtet, dass die italienischen Traditionszeitungen “La Repubblica” und “La Stampa” vor dem Ausverkauf stünden. Die Eigentümerfamilie wolle ihre Verlagsgruppe an ein griechisches Medienunternehmen verkaufen, wogegen die Redaktionen mit Streiks protestieren würden. Die Blätter befänden sich sowieso schon in einer tiefen Krise. So sei “La Republicca” von einst 700.000 auf nur noch rund 100.000 verkaufte Exemplare abgestürzt. Die Investoren aus Griechenland seien wohl hauptsächlich an den Radio- und TV-Sendern der Verlagsgruppe interessiert.
6. Zum Jahresende ist Schluss: MTV streicht Musikvideos ganz aus dem Programm
(wunschliste.de, Lukas Respondek)
Der bei den allermeisten Menschen für seine Musikvideos bekannte TV-Sender MTV Deutschland werde Ende des Jahres zum letzten Mal Musikvideos senden. Ab Januar 2026 sollen die sowieso schon zusammengestrichenen Musikstrecken von Reality-TV-Formaten und Doku-Soaps ersetzt werden. Damit folge MTV Deutschland dem Vorbild von MTV UK.
