ARD streicht Programm, Junger Journalismus, Wandel in Polen

1. Wegen Reformstaatsvertrag: ARD reduziert Radiosender und Onlinetexte
(tagesspiegel.de)
Aufgrund des neuen Reformstaatsvertrags streiche die ARD zahlreiche Radiosender wie “BR Schlager” oder “MDR Klassik”. So solle die festgesetzte Obergrenze von 53 Programmen eingehalten werden. Auch im Internet gälten bald strengere Regeln: Bei tagesschau.de und in der “Tagesschau”-App müssten Texte künftig deutlich hinter Audio- und Videoinhalten zurückstehen. Der Senderverbund befürchte, dass diese Einschränkungen zu einem Verlust an Schnelligkeit und einer geringeren Reichweite in Suchmaschinen führen werden.

2. Zwischen Einfluss und Reform: Zwei Jahre medienpolitischer Wandel in Polen aus der Perspektive junger Medienschaffender
(de.ejo-online.eu, Ilka Gartner)
Zwei Jahre nach dem Regierungswechsel in Polen habe sich die Situation der Pressefreiheit zwar verbessert, doch der öffentlich-rechtliche Rundfunk bleibe ein politisch umkämpftes Feld. Junge Medienschaffende würden die Reformen als Neustart begrüßen, jedoch wegen fehlender rechtlicher Absicherung und der Sorge vor erneuter politischer Einflussnahme skeptisch in die Zukunft blicken. Die jüngere Generation ziehe ihre Informationen zunehmend aus Sozialen Netzwerken statt aus dem Fernsehen.

3. Pressefreiheitspreis 2025 geht an Koelbl und Ronzheimer
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der “Medienverband der freien Presse” habe die “Spiegel”-Korrespondentin Susanne Koelbl und den stellvertretenden “Bild”-Chefredakteur Paul Ronzheimer für ihre “herausragende Auslands-, Kriegs- und Krisenberichterstattung” mit dem Pressefreiheitspreis 2025 ausgezeichnet. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige den Mut der beiden, die Weltöffentlichkeit unabhängig und direkt vor Ort über komplexe Konflikte zu informieren.

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4. Ein Funken Hoffnung für die Pressefreiheit
(taz.de, Mirco Keilberth)
Die bekannte tunesische Anwältin und TV-Kommentatorin Sonia Dahmani sei überraschend vorzeitig aus der Haft entlassen worden, nachdem sie wegen einer regierungskritischen Äußerung verurteilt worden war. Ihr Fall gelte als Symbol für die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in Tunesien durch eine umstrittene Gesetzesvorschrift, die im Land oft gegen Journalisten und Kritiker eingesetzt werde. Beobachter würden Dahmanis Freilassung als vorsichtigen Hoffnungsschimmer für die Zivilgesellschaft und Pressefreiheit in Tunesien werten.

5. Newsletter Netzwerk Recherche 251 vom 28.11.2025
(netzwerkrecherche.org, Greta Linde & Margherita Bettoni)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einigen Worten von Margherita Bettoni, die an Kolleginnen und Kollegen appelliert, öfter über geschlechtsspezifische Gewalt und Femizide zu berichten. Darüber hinaus gibt es einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen
(verdi.de, Linda Niedermüller)
Bei der “YouMeCon” in Dresden hätten junge Medienschaffende durch Redaktionsbesuche und Workshops praktische Erfahrungen in Recherche, Interviewführung und Investigativjournalismus gesammelt. Neben dem Handwerk habe bei der Veranstaltung die Verteidigung der Pressefreiheit im Mittelpunkt gestanden. Linda Niedermüller fasst zusammen, was dort noch alles passiert ist.