1. Menschlicher Journalismus hat Zukunft
(journalist.de, Bernward Loheide)
Angesichts der Medienkrise und des KI-Fortschritts plädiert Bernward Loheide, Chefredakteur der Katholischen Nachrichten-Agentur, für eine Rückbesinnung auf “menschennahen Journalismus”, der Vertrauen schaffe und konstruktive Perspektiven biete. Menschlichkeit und authentischer Dialog seien die entscheidende Zukunftschance für Medienhäuser, um sich gegen Algorithmen und “Fake News” zu behaupten.
2. Meta soll Studie zu psychischen Schäden vertuscht haben
(spiegel.de)
Gerichtsakten zufolge soll der Social-Media-Konzern Meta eine interne Studie unterdrückt haben, die belege, dass der Verzicht auf die Plattformen das psychische Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer verbessert. Die Enthüllung sei Teil einer Klage von US-Schulbezirken, die dem Unternehmen vorwerfen, das eigene Wachstum über die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu stellen. Meta weise die Vorwürfe zurück und führe methodische Mängel als Grund für den Abbruch der Studie an.
3. Der Konflikt, den keine*r braucht
(patreon.com, LowerClassJane)
“LowerClassJane” kritisiert die neue ZDF-Sendung von Jan Fleischhauer und ähnliche Formate scharf als inhaltslose Inszenierungen, die Krawall über politische Aufklärung stellen würden. Progressive Gäste seien in diesen Shows chancenlos und würden lediglich als Dekoration missbraucht, um fragwürdige Debatten zu legitimieren. Statt sich an diesen Konflikten zu beteiligen, plädiert die Autorin für einen konsequenten Boykott. Den Formaten müsse durch Entzug von Substanz die Relevanz genommen werden.
4. Steffen & Stefan und der Innovations-Irrtum im deutschen TV
(dwdl.de, Peer Schader)
Medienjournalist Peer Schader kritisiert die TV-Sender, die aus Sicherheitsdenken an den “Altmeistern” festhalten würden, statt jungen Talenten echte Chancen, Budgets und Programmplätze zur Primetime zu geben: “Die Hensslers und Raabs von morgen brauchen nicht nur Sendeplätze, auf denen sie gefunden und gesehen werden können – sie brauchen auch die Geduld und Beharrlichkeit ihrer Auftraggeber, für die es zunehmend selbstverständlich ist, neuen Produktionen direkt den Stecker zu ziehen, wenn sie nach zwei Folgen noch nicht quotenknallen.”
5. Warum Elon Musk die Wikipedia hasst
(youtube.com, Leonhard Dobusch, Video: 10:25 Minuten)
Elon Musk habe seine KI-Konkurrenz “Grokipedia” gestartet, weil er die unabhängige und nicht-käufliche Wikipedia nicht nach seinen ideologischen Vorstellungen kontrollieren könne, analysiert Leonhard Dobusch. Im Gegensatz zur transparenten Wikipedia fungiere Musks Projekt als undurchsichtige Blackbox, die gezielt rechte Narrative verstärke und etablierte Fakten untergrabe.
6. Der KiKA sollte im linearen TV bleiben – logo!
(taz.de, Katharina Federl)
In ihrer Kolumne plädiert Katharina Federl leidenschaftlich für den Verbleib des Kinderkanals KiKA im linearen Fernsehen und kritisiert die geplante Verschiebung in reine Online-Angebote als Fehler. Sie warnt davor, dass Streaming-Apps Kinder durch Überangebot und Ablenkung überfordern könnten. Das klassische TV biete hingegen einen kuratierten, niedrigschwelligen Zugang zu Bildung.
