KW 43/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Rechte oder linke Medienmacht?
(youtube.com, Ole Nymoen & Wolfgang M. Schmitt, Video: 45:56 Minuten)
“Ist die Meinungsfreiheit bedroht? Ja, wobei zugleich zu sagen ist: Gesetze muss man dafür gar nicht ändern. Meinung kann man wunderbar steuern, wenn man viel Geld hat und dieses sich mit politischer Macht verbindet.” In der neuesten Folge von “Wohlstand für Alle” sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über die sich immer mehr zusammenballende Medienmacht einiger weniger, reicher Männer.
Weiterer Gucktipp: Trumps Freunde schalten jetzt die Medien gleich! (youtube.com, Der Dunkle Parabelritter, Video: 33:48). Ebenfalls hörenswert ist Sascha Pallenberg mit Bluesky ist tot – Wie Trump das Netzwerk kapert (youtube.com, Audio: 39:50). Und wer nochmal einen tollen und kurzweiligen Abriss über Trump und den „Trumpismus“ bekommen will, der die großen Zusammenhänge herstellt, dem sei der Vortrag von Michael Hochgeschwender empfohlen, Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie im Amerika-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. (youtube.com, Video: 1:27 Stunden)

2. Vom Landtag ins Weiße Haus – So vernetzen sich AfD und US-Regierung
(ndr.de, Noura Mahdhaoui & Tamara Keller & Nils Altland, Video: 13:13 Minuten)
Der AfD-Landespolitiker Joachim Paul sei von der Oberbürgermeisterwahl in Ludwigshafen ausgeschlossen worden, da aufgrund seiner Kontakte zu rechtsextremen Gruppen Zweifel an seiner Verfassungstreue bestanden hätten. Die AfD und ihr mediales Umfeld hätten daraufhin eine koordinierte Social-Media-Kampagne über X/Twitter orchestriert, die internationale Aufmerksamkeit erzeugte und bis zu Elon Musk und ins Weiße Haus reichte. Das Medienmagazin “Zapp” ist dem Fall nachgegangen.

3. Warum stirbt das Internet?
(ardaudiothek.de, Gregor Schmalzried & Marie Kilg, Audio: 43:43 Minuten)
Im „KI-Podcast“ diskutieren Gregor Schmalzried und Marie Kilg über die These, dass das Internet in seiner bisherigen Form stirbt, weil mittlerweile die Hälfte aller Artikel im Netz von Künstlicher Intelligenz generiert und oft fehlerhaft oder qualitativ minderwertig sei. Klassische Websites wie Wikipedia würden massiv an Traffic verlieren, weil Menschen direkt zu Chatbots gehen. Die beiden fragen sich, ob das bisherige Internet überhaupt noch eine Zukunft hat, oder ob Chatbots und KI die Informationssuche komplett verändern werden.

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4. Medienverantwortung in Zeiten von verstärkter Kriegspropaganda
(youtube.com, Sabine Schiffer, Video: 1:19:07 Stunden)
In ihrem Vortrag kritisiert Sabine Schiffer, dass Medien in Kriegs- und Krisenzeiten oft Regierungs- und PR-Narrative übernehmen, statt Macht kritisch einzuordnen. Sie warnt vor Gesinnungsjournalismus sowie manipulativen Frames und fordert strengere Quellenprüfung, Unabhängigkeit von Think-Tank-Briefings sowie Aufmerksamkeit für Astroturfing. Schiffers Appell: Redaktionen sollen offenlegen, was nicht überprüfbar ist, und systematisch fehlende Aspekte mitdenken.

5. „Leute, die nur destruktiv sind, wollen wir nicht“
(uebermedien.de, Annika Schneider, Audio: 45:18 Minuten)
“Was wäre, wenn es eine echte Alternative zu YouTube, Instagram, Tiktok und Co. gäbe? Ein öffentlich-rechtliches soziales Netzwerk, das wir vielleicht sogar mit unserem Rundfunkbeitrag finanzieren?” Darüber hat Annika Schneider mit Robert Amlung gesprochen, dem Digitalbeauftragten des ZDF: “Hätte so ein Angebot überhaupt eine Chance gegen die großen Tech-Plattformen? Was würde dort anders laufen? Und wie entscheidet das ZDF, welche Kommentare gelöscht werden und welche nicht?”

6. Markus Beckedahl: So könnte digitale Souveränität konkret funktionieren
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 30:43 Minuten)
Alexander Matzkeit hat bei “Läuft” Markus Beckedahl zu Gast, den Gründer von netzpolitik.org und des Zentrums für Digitalrechte und Demokratie. Das Gespräch dreht sich um digitale Souveränität und die Frage, wie Deutschland und Europa unabhängiger von großen Tech-Konzernen wie Meta, Google und X werden können. Geeignete Maßnahmen dafür wären laut Beckedahl offene Standards, dezentrale Plattformen wie Mastodon und eine stärkere Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.