Gaza-Zugang, ICE-Überwachung, Antisemitismus-Ansprechpartner

1. Oberstes Gericht muss Gaza-Zugang gestatten
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert ungehinderten Zugang zum Gazastreifen für Journalistinnen und Journalisten: “Seit zwei Jahren blockiert Israel den Zugang von internationalen Medienschaffenden nach Gaza fast vollständig”, so RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus: “Wir fordern den Obersten Gerichtshof in Jerusalem auf, endlich grundlegende demokratische Prinzipien durchzusetzen. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, Gaza nicht für internationale, israelische und palästinensische Medien zu öffnen.”

2. Felix Klein rät Medien zu Antisemitismus-Ansprechpartnern
(taz.de, Jannik Grimmbacher)
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein habe vorgeschlagen, dass große Medien feste Ansprechpartner für Fragen rund um Antisemitismus einrichten sollen. Dafür sehe er den Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten als möglichen Partner, der beraten, schulen und rechtliche Expertise liefern könne und künftig staatlich gefördert werde. Klein sei jedoch nicht unumstritten, schreibt Jannik Grimbacher in der “taz”: “In der Vergangenheit hat er seinen Auftrag, Antisemitismus entgegenzutreten, sehr großzügig interpretiert.”

3. Amerikanische Abschiebebehörde will Soziale Medien überwachen
(netzpolitik.org, Paula Clamor)
Die US-Behörde ICE wolle nach einer Etataufstockung Software beschaffen, die Soziale Medien auswertet und mit Regierungsdaten verknüpft, um Aufenthaltsorte von Menschen ohne gültige Papiere zu ermitteln. Das Programm solle laut Regierungsanfrage Hinweise wie Adressen, Arbeitsstellen oder Kontaktpersonen liefern. Zugleich rüste die Behörde technisch auf, etwa durch ein Palantir-System namens “ImmigrationOS”.

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4. Mehrheitseigner MFE tauscht Vorstand von ProSiebenSat.1 aus
(spiegel.de)
Der Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 habe auf Druck des neuen Mehrheitseigners, dem italienische Medienkonzern MediaForEurope, einen umfassenden Vorstandsumbau beschlossen. Zugleich sei ein weiteres Vorstandsmitglied zurückgetreten; die Position werde nicht nachbesetzt. Hintergrund seien Sparziele und die Transformation vom “linearen Broadcaster zum Streaminganbieter”. Ein weiterer Personalabbau werde erwartet. Das “Handelsblatt” habe im Februar von “grob 500 Stellen” gesprochen.

5. Worte, die verletzen: Wie afrikanische Medien über sexualisierte Gewalt berichten – und was sich ändern soll
(de.ejo-online.eu, Kemiso Wessie)
Laut Studien prägen afrikanische Medienberichte über sexualisierte Gewalt die öffentliche Wahrnehmung stark, enthalten jedoch oft Mythen und Sensationslust. Die Untersuchungen würden zugleich eine sehr hohe Betroffenheit von Frauen und Mädchen zeigen. Aktivistinnen wie Mbali Shongwe betonen, dass Medienschaffende und Polizei besser geschult werden müssten, damit Berichte und der Umgang mit dem Thema nicht retraumatisierend wirken, sondern die Würde der Betroffenen gewährleisten und Hilfe fördern.

6. Wie die Deutsche Welle weltweit ihre Zielgruppen erreicht
(thisismedianow.podigee.io, Lukas Schöne, Audio: 58:19 Minuten)
In seinem Podcast “This Is Media Now” spricht Lukas Schöne mit Yasmina Al-Gannabi, “Senior Audience Development Managerin” und “Social Media Security Officer” der Deutschen Welle, darüber, wie der deutsche Auslandssender weltweit seine Zielgruppen findet und bindet. Im Mittelpunkt stehen datengetriebene Ansätze wie Watchtime-Analysen, Interaktionsraten und Ausstiegsminuten sowie plattformabhängige Nutzungsmuster. Außerdem geht es um sichere und konstruktive Social-Media-Arbeit.