Aktion für Gaza, “Nius” muss zahlen, Reparierte Maus zurück

1. Weltweite Aktion für Gaza am 1. September
(reporter-ohne-grenzen.de)
Am heutigen 1. September wollen über 150 Medien aus mehr als 50 Ländern ein Zeichen gegen die gezielte Tötung von Journalistinnen und Journalisten im Gazastreifen setzen. Die von Reporter ohne Grenzen (RSF) und der Kampagnenbewegung Avaaz koordinierte Aktion fordert Schutz, Evakuierungen und ungehinderten Zugang für Medienschaffende. RSF verweist auf über 210 getötete Journalistinnen und Journalisten seit Oktober 2023 und habe beim Internationalen Strafgerichtshof Strafanzeige wegen Kriegsverbrechen gestellt.

2. “Mit-Glied-Schaft” im Fitnessstudio: Reichelt-Portal NiuS muss Transfrau 6.000 Euro zahlen
(beck.de, Jannina Schäffer)
Das Landgericht Frankfurt am Main habe entschieden, dass das rechte Onlineportal “Nius” von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt einer Transfrau 6.000 Euro zahlen muss. In mehreren Artikeln habe “Nius” die Frau trotz ihres rechtlich geänderten Geschlechts weiterhin als “Herrn” bezeichnet, mit Namen und Foto über sie berichtet und die Ablehnung ihrer Mitgliedschaft in einem Frauen-Fitnessstudio öffentlich ausgeschlachtet. Das Gericht habe argumentiert, die geschlechtliche Identität sei Teil des durch das Grundgesetz geschützten Persönlichkeitsrechts und wiege in diesem Fall stärker als die Pressefreiheit.

3. dju warnt vor Medienkonzentration
(verdi.de)
Anlässlich der möglichen Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den italienischen Medienkonzern MediaForEurope warnt die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) vor wachsender Medienkonzentration. Internationale Finanzinvestoren würden vor allem Renditeinteressen verfolgen und könnten stärker als deutsche Verleger politische Agenden medial verbreiten wollen, so der dju-Co-Vorsitzende Lars Hansen.

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4. Staatsanwälte ermitteln gegen X-Bosse
(t-online.de, Lars Wienand)
Laut Recherchen von t-online.de ermittele die Staatsanwaltschaft Göttingen gegen drei leitende Manager von Elon Musks Plattform X (ehemals Twitter) wegen des Verdachts der Strafvereitelung. Die Plattform verweigere demnach zunehmend die Herausgabe von Nutzerdaten bei Ermittlungen zu Volksverhetzung, Bedrohung oder Beleidigung. Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre dies ein in Deutschland bislang beispielloser Vorgang mit Signalwirkung für den Umgang mit international agierenden Plattformen.

5. Newsletter Netzwerk Recherche 248
(netzwerkrecherche.org, Anna Behrend & Greta Linde)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einigen Worten von Anna Behrend über die bevorstehende SciCAR, eine Konferenz, die “datenaffine” Journalistinnen und Journalisten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringe. Darüber hinaus gibt es einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. Maus ist nach Brandanschlag zurück
(spiegel.de)
Knapp sechs Wochen nach einem Brandanschlag wurde die bekannte Mausfigur vor dem WDR-Gebäude in Köln wieder aufgestellt. Fans hatten die beschädigte Figur nach dem Anschlag mit Pflastern versehen. Dies habe sich im Nachhinein als Segen erwiesen: “So konnte kein Regenwasser in die Maus eindringen, und deshalb ließ sie sich noch reparieren.”