Eingriff in Rundfunkfreiheit, Israels Angriff, Sommer der Fragezeichen

1. Israel tötet palästinensischen Journalisten
(spiegel.de)
Die israelische Armee habe den palästinensischen Journalisten Anas al-Sharif bei einem gezielten Angriff getötet und dies mit angeblichen Hamas-Verbindungen al-Sharifs gerechtfertigt. Diese Begründung sei sowohl vom Sender Al Jazeera als auch von internationalen Journalistenverbänden zurückgewiesen worden. Die Uno-Sonderberichterstatterin Irene Khan spreche von einer gezielten Strategie Israels, Berichterstattung zu unterdrücken und die Möglichkeit einer Rechenschaftspflicht zu unterbinden. Anas al-Sharif habe als einer der wenigen Journalisten noch direkt aus dem Gazastreifen berichtet.

2. Eingriff in Rundfunkfreiheit
(djv.de, Hendrik Zörner)
Deutschlands höchster Kulturpolitiker, Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, dränge alle öffentlich geförderten Institutionen wie Museen, Stiftungen oder auch den Rundfunk zu einem Genderverbot. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) weist Weimers Aussagen zurück. Man sehe in der Verknüpfung öffentlicher Fördergelder mit einem Genderverbot eine “gravierende Kompetenzüberschreitung”. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster appelliert an die Redaktionen, sich von Weimers Vorstoß nicht beeindrucken zu lassen.
Dazu auch ein Hörtipp: Gottsched, Lessing, Goethe und ihre Bekanntinnen und Verwandtinnen: “Viele betrachten Gendern als Verhunzung der Sprache, besonders bei Werken der Dichter und Denker. Dabei ist die Annahme, dass es sich hierbei um eine moderne Mode handelt, völlig falsch: Bereits in der deutschen Klassik wurde kräftig gegendert.” (deutschlandfunk.de, Angela Steidele, Audio: 29:42 Minuten)

3. Ein Sommer der Fragezeichen: Zwischen Umbruch & Aufbruch
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
In seinem Kommentar beschreibt Thomas Lückerath, dass die deutsche TV-Branche vor den größten Umwälzungen seit 20 Jahren stehe, mit Übernahmen, Führungswechseln und strategischen Neuausrichtungen. Viele Veränderungen kämen schneller, als die Branche wahrhaben wolle. Lückerath Fazit ist, dass dieser Sommer ein Weckruf sein müsse, unkonventioneller zu denken, da die nächsten zwölf Monate über Gewinner und Verlierer im Markt entscheiden könnten.

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4. Das Schicksal von Toshiko Sasaki
(verdi.de, Rudolf Stumberger)
Rudolf Stumberger erzählt, wie der US-amerikanische Schriftsteller und Journalist John Hersey 1946 für den “New Yorker” die Reportage “Hiroshima” schrieb, in der dieser das Schicksal von sechs Überlebenden des Atombombenabwurfs schilderte. Hersey habe präzise journalistische Recherche mit einer literarischen Erzählweise verbunden und damit einen Klassiker des literarischen Journalismus geschaffen, der weltweit große Wirkung erzielte. Die Atombombenabwürfe der USA auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki jähren sich in diesem Jahr zum 80. Mal.

5. “Die Fähigkeit des Zuhörens wird oft unterschätzt”: Interview mit der TV-Moderatorin Bettina Tietjen
(dfjv.de, Ralf Falbe)
Der “Fachjournalist” hat sich mit TV-Moderatorin Bettina Tietjen über ihren beruflichen Werdegang, ihre Arbeitsweise und ihre Tipps für angehende Moderatorinnen und Moderatoren unterhalten. Tietjen betont, dass eine gute journalistische Ausbildung, Empathie und die Fähigkeit des Zuhörens entscheidend für erfolgreiche Interviews seien. Außerdem gibt sie Einblicke in ihre Sendungen wie “DAS!”, die “NDR Talk Show” und “Tietjen campt”.

6. Bundestag will künftig auf TikTok präsent sein
(zeit.de)
Der Bundestag wolle seine Social-Media-Aktivitäten ausweiten und künftig auch auf TikTok vertreten sein, sagt Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. TikTok sei zwar datenschutzrechtlich problematisch, doch da junge Menschen sich dort informieren, müsse man als Parlament auch auf dieser Plattform präsent sein. Gleichzeitig warne die Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider davor, TikTok auf dienstlichen Geräten zu nutzen, da Sicherheitsrisiken und Missbrauchsmöglichkeiten durch chinesische Behörden befürchtet würden.