FAQ zum Tarifstreit, Cyberangriff auf “Nius”, Betrug mit Fake-Profilen

1. Streik: Worum es im Konflikt zwischen Journalisten und Verlegern geht
(sueddeutsche.de, Caspar Busse & Oliver Klasen & Angelika Slavik)
Zwischen den Journalistengewerkschaften und den Zeitungsverlegern wird erbittert um neue Tarife gerungen. Mittlerweile wird sogar gestreikt, auch bei der “Süddeutschen Zeitung”. In diesem Frage-Antwort-Beitrag erklären Redakteurinnen und Redakteure der “SZ”, worüber genau gestritten wird und wo die Argumentationslinien verlaufen. Interessant: Es gibt auch einen Einblick in die Gehälter von Medienschaffenden bei Tageszeitungen, je nach Berufserfahrung.
Weiterer Lesetipp: Bei taz.de berichtet Alice von Lenthe ebenfalls über den Streik bei der “Süddeutschen”: Wenn der Stift ruht.

2. Cyberangriff auf nius.de: mutmaßlich Nutzerdaten veröffentlicht
(heise.de, Dirk Knop)
Das vom ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt geleitete Nachrichtenportal “Nius” sei Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dabei seien Artikelüberschriften manipuliert und mutmaßlich Daten von rund 5.700 Abonnentinnen und Abonnenten veröffentlicht worden. Unter den veröffentlichten Daten befänden sich Vor- und Nachnamen, E-Mail-Adressen, verkürzte beziehungsweise pseudonymisierte Kreditkarten- oder Kontodaten sowie Informationen zum gewählten Abonnement-Typ.

3. Betrug mit Fake-Profilen: Wie Influencer um ihre Identität kämpfen
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Matthias Schwarzer berichtet darüber, dass viele Influencer, darunter Ariana alias “Vegetario” und Marie Hoffmann, massiv mit Fake-Profilen zu kämpfen hätten. Die betroffenen Plattformen wie TikTok, Facebook oder YouTube würden oft kaum oder gar nicht auf Beschwerden der Betroffenen reagieren. Der Rechtsanwalt Chan-jo Jun versuche nun, gerichtlich gegen TikTok vorzugehen, um die Plattform zur Entfernung der gefälschten Profile zu zwingen.

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4. Deut­sche Gerichte sind unzu­ständig
(lto.de)
“Legal Tribune Online” schreibt über ein bemerkenswertes Urteil: Demnach seien deutsche Gerichte nicht zuständig, wenn Nutzerinnen oder Nutzer die Plattform X wegen der Löschung antisemitischer Inhalte verklagen möchten, da das Unternehmen seinen Sitz in Irland hat. Laut dem Kammergericht Berlin können nur Verbraucherinnen und Verbraucher ausnahmsweise in Deutschland klagen. Die beiden Klägerinnen in dem konkreten Fall hätten jedoch nicht hinreichend nachweisen können, dass sie als Verbraucherinnen gehandelt haben.

5. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für gemeinwohlorientierte Medien in den nächsten Jahren – Stichwort Wettbewerb und Finanzierung?
(npj.news)
In der Rubrik “3 Fragen, 3 Antworten” äußert sich der Publizist und Medienberater Uwe Kammann zu den größten Herausforderungen gemeinwohlorientierter Medien. Es sei schwierig, eigene Plattformen im globalen Wettbewerb zu etablieren, da finanzstarke kommerzielle Anbieter den Markt zunehmend dominieren. In puncto Medienkritik ist Kammann eher pessimistisch. Seine Erfahrung als Direktor des Grimme-Instituts habe ihm gezeigt, dass substanzielle Medienkritik oft an den Eigeninteressen der etablierten Akteure scheitere.

6. Eine Megachurch für Deutschland?
(belltower.news, Nephthys Morgenstern)
In diesem Beitrag geht es um Johannes Hartl, den reichweitenstärksten christlichen Influencer Deutschlands und Gründer des neocharismatischen “Gebetshauses Augsburg”. Kritiker würfen ihm vor, einen rechten und konservativen Kulturkampf zu befördern, indem er Akteuren eine Bühne gebe, die gegen “Genderismus”, Feminismus oder LGBTQ-Themen agitieren. Obwohl Hartl auf YouTube eher zurückhaltend wirke, verbreite er auch dort kontroverse Inhalte.