Holger Friedrich, Dauer-Talkgast Karl Lauterbach, Conni muss was erklären

1. Der System­sprenger
(taz.de, Nicholas Potter)
Nicholas Potter schreibt in der “taz” kritisch über Holger Friedrich, den Verleger der “Berliner Zeitung”. Friedrich stelle seine Zeitung nach außen als vielfältig und diskursoffen dar, trete intern aber autoritär auf und greife massiv in die redaktionelle Arbeit ein. Laut ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorge Friedrichs Führungsstil für große Unzufriedenheit, Kündigungen und ein Klima der Angst. Ihm werde zudem vorgeworfen, mit Russland, China und anderen autoritären Regimen zu sympathisieren und die Zeitung politisch in eine fragwürdige Richtung zu lenken.

2. Auch eine Frau war besonders gefragt: Karl Lauterbach ist häufigster Talkshow-Gast der letzten zehn Jahre
(tagesspiegel.de)
Karl Lauterbach sei laut einer Analyse des “Spiegel” (nur mit Abo lesbar) der am häufigsten eingeladene Talkshowgast im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der vergangenen zehn Jahre gewesen, gefolgt von den Journalisten Elmar Theveßen und Robin Alexander. Frauen seien insgesamt stark unterrepräsentiert. Die meist eingeladene Talkgästin sei Sahra Wagenknecht auf Platz acht. Lauterbachs Spitzenposition erkläre sich vor allem durch seine Präsenz während der Corona-Pandemie.

3. Musks Start-up entschuldigt sich für Grok-Posts
(spiegel.de)
Elon Musks KI-Start-up xAI habe dafür um Entschuldigung gebeten, dass sein Chatbot Grok antisemitische und rechtsextreme Aussagen wie etwa eine Hitler-Verherrlichung verbreitet hatte. Das Unternehmen habe erklärt, dass Grok aufgrund einer Software-Überarbeitung und falscher Programmierung fehlerhaft agiert und dabei extremistische Inhalte unkritisch wiedergegeben habe.

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4. Musk-Anwälte sagen, Twitter muss dicht machen, wenn Volksverpetzer gewinnt
(volksverpetzer.de, Thomas Laschyk)
Die Redaktion des “Volksverpetzer” schreibt, sie verklage die lange als Twitter bekannte Plattform X. Der Grund: Illegale Inhalte wie strafrechtlich relevante Fake-Accounts seien trotz Aufforderung nicht konsequent von X entfernt worden. Die Anwälte der Social-Media-Plattform würden argumentieren, dass die Durchsetzung geltenden Rechts so aufwendig sei, dass X seinen Betrieb einstellen müsste, sollte “Volksverpetzer” den Prozess gewinnen. Thomas Laschyk vom “Volksverpetzer” hält diese Argumentation für absurd und kommentiert: “Wenn eine Plattform wie Twitter allerdings wirklich nur bestehen kann, solange sie Hass und strafrechtliche Inhalte verbreiten darf, dann mag es sogar ein Gewinn sein, wenn sie verschwindet.”
Dazu noch ein Videotipp: “Volksverpetzer”-Anwalt Chan-jo Jun kommentiert den Fall: X droht mit Schließung bei Verurteilung (youtube.com, Video: 1:31 Minuten).

5. E-Mail-Irrsinn bei Gmail: Google verdreht Worte
(t-online.de, Lars Wienand)
Google hat offenbar ein technisches Problem mit seinem E-Mail-Dienst Gmail, das dazu führe, dass E-Mails unabsichtlich verändert und sinnentstellend neu übersetzt werden. Der Fehler entstehe vermutlich dadurch, dass Googles Künstliche Intelligenz aufgrund englischsprachiger Hintergrunddaten im E-Mail-Quellcode Texte fälschlich erneut übersetzt. Davon betroffen seien weltweit Millionen Gmail-Nutzer, denen absurde und fehlerhafte Inhalte angezeigt würden, unter anderem von Newslettern.

6. Carlsen Verlag präzisiert Umgang mit Memes
(orf.at)
Der Carlsen Verlag hatte angekündigt, dass er rechtlich gegen die im Internet weit verbreiteten Conni-Memes vorgehen wolle. Nach einiger Kritik stellt der Verlag nun klar, dass es ihm nicht grundsätzlich um alle Conni-Memes gehe, sondern dass er ausschließlich solche entfernen lassen wolle, die menschenverachtend, rassistisch, gewaltverherrlichend, pornografisch sind oder zu kommerziellen Zwecken genutzt werden. Carlsen betont, dass man sich damit nicht bereichern möchte, sondern lediglich die Rechte der Urheberinnen und Urheber schützen wolle.