Apple gibt Russland nach, Zerwürfnis beim RBB, Rechtsfreier Raum?

1. Apple gibt Zensurbemühungen in Russland nach
(reporter-ohne-grenzen.de)
Das Unternehmen Apple habe Anfang Juli auf Anweisung der russischen Regulierungs-, Aufsichts- und Zensurbehörde Roskomnadsor 25 VPN-Apps aus dem russischen App Store entfernt. Reporter ohne Grenzen und andere Menschenrechtsorganisationen fordern Apple in einem offenen Brief (PDF) auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen: “Apples Einknicken vor den Forderungen der russischen Zensurbehörde hat für viele Nutzerinnen ganz praktische Folgen. Es erschwert hunderttausenden Russinnen und Russen den Zugang zu unabhängigen Informationen, die nicht der staatlichen russischen Propaganda entsprechen”, kommentiert Martin Kaul, Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen.

2. Zerwürfnis: RBB-Verwaltungsratschef gibt Vorsitz ab
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, habe RBB-Verwaltungsratschef Benjamin Ehlers nach einem Zerwürfnis mit seiner Stellvertreterin Dagmar Tille und einem “eklatanten Vertrauensbruch” seinen Vorsitz niedergelegt. Die Spannungen im Aufsichtsrat hätten sich durch interne Unstimmigkeiten, insbesondere in der Personalie Juliane Schütt, weiter verschärft. Ehlers bleibe jedoch Mitglied des Verwaltungsrates. Update: RBB-Verwaltungsrat hat wieder einen Vorsitzenden (dwdl.de, Timo Niemeier).

3. Auch Starlink blockiert jetzt X in Brasilien
(spiegel.de)
Das sich mehrheitlich im Besitz von Elon Musk befindliche Unternehmen Starlink habe sich nach anfänglichem Widerstand entschlossen, die gerichtlich angeordnete Netzsperre gegen das Soziale Netzwerk X/Twitter (ebenfalls im Besitz von Elon Musk) in Brasilien umzusetzen. Starlink sei damit Zwangsmaßnahmen der brasilianischen Telekommunikationsbehörde zuvorgekommen.
Weiterer Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator den Zwist zwischen Elon Musk und Brasilien: “Am Ende bleibt die Frage: Wer gewinnt in diesem Machtkampf? Die brasilianische Justiz, die versucht, ihre Demokratie zu schützen? Oder Elon Musk, der in jeder Kontroverse einen PR-Coup wittert? Ein klarer Gewinner steht jedoch fest, und das ist Twitter-Konkurrent Bluesky. Der gewann nach der X-Sperre in nur drei Tagen eine Million neue Nutzer. Elon Musk sollte sich also nicht zu sicher fühlen.” (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:32 Minuten)

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4. Warum der ORF Nachrichten auf YouTube platziert
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Petra Schwegler geht der Frage nach, warum der österreichische ORF mit seiner Nachrichtenmarke “Zeit im Bild” auf Youtube gestartet ist. Mit der Nutzung von Youtube als Plattform für seriöse Nachrichten wolle der ORF der “neuen Realität der Mediennutzung” Rechnung tragen. Der Schritt sei notwendig, um den gesellschaftlichen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Senders zu erfüllen und Menschen zu informieren, die der ORF sonst nicht erreichen würde.

5. E-Book-Verleih: Internet Archive verliert Copyright-Prozess
(heise.de, Daniel AJ Sokolov)
Wie bei heise.de zu lesen ist, habe ein US-Bundesberufungsgericht entschieden, dass der E-Book-Verleih des “Internet Archive” gegen das US-Copyright verstoße und damit nicht unter die Fair-Use-Bestimmungen falle. Das Gericht habe keine “verändernde” Nutzung (“transformative use”) der eingescannten Bücher erkennen können und das Angebot trotz des gemeinnützigen Charakters des “Internet Archive” als kommerziell eingestuft.

6. Rechtsfreier Raum Internet: Dürfen Influencer alles?
(youtube.com, Marylin Marx & Michael Graf, Video: 51:07 Minuten)
In dem “GameStar Talk” geht es um rechtliche Fragen rund um Beleidigungen und Verleumdungen im Internet, die Unterschiede zwischen Straf- und Zivilrecht sowie die möglichen Konsequenzen für Täter. Außerdem werden die Begriffe Fair Use, Schmähkritik und Doxing erläutert, sowie die Verantwortung von Influencern und Plattformen bei Hassrede und unangemessenen Kommentaren erläutert.