“Hände weg vom BKA-Gesetz”, Telegram, DW-Journalist verurteilt

1. Hände weg vom BKA-Gesetz
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) spricht sich gegen eine Ausweitung der Befugnisse des Bundeskriminalamts aus, wie sie nach dem Attentat in Solingen verstärkt diskutiert wird. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster warnt mit Blick auf die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten: “Die furchtbare Tragödie von Solingen lässt uns alle fassungslos zurück. Das darf aber nicht zu unüberlegten gesetzgeberischen Schnellschüssen führen. Für das vermeintliche Mehr an Sicherheit, das noch gar nicht erwiesen ist, werden Informantenschutz, Redaktionsgeheimnis und Pressefreiheit massiv eingeschränkt.”

2. Wie Telegram im Hintergrund mit wem dealt, bleibt bisher im Dunklen
(correctiv.org, Markus Beckedahl)
Vergangenen Samstag wurde Pawel Durow, Gründer und Chef der Messenger-App Telegram, am Flughafen Le Bourget bei Paris von französischen Sicherheitskräften festgenommen. Der Vorwurf: mangelnde Kooperation mit den Sicherheitsbehörden. Markus Beckedahl kommentiert: “Ich halte Pawel Durow für vergleichbar vertrauenswürdig wie Elon Musk. Beide vereint, dass es sich hier um sehr reiche Personen handelt, die alleine eine globale und relevante Kommunikationsinfrastruktur kontrollieren, die nach ihren Werten funktioniert. Dabei wird intransparent agiert und im Zweifelsfall dürften eigene Geschäftsinteressen oder persönliche politische Einstellungen Entscheidungen über die Verwaltung der Plattform massiv beeinflussen.”
Weiterer Lesetipp: Beim ZDF gibt es eine Art FAQ zum Fall: Telegram-Chef: Was zum Fall Durow bekannt ist (zdf.de, Katja Belousova).

3. Urteil gegen “Deut­sche Welle”-Jour­na­listen bestä­tigt
(lto.de)
Ein Istanbuler Gericht hat die Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung gegen den türkischen Journalisten Bülent Mumay bestätigt und eine Berufung abgelehnt. Nun könnten schon kleinere Vergehen dafür sorgen, dass er ins Gefängnis kommt. Mumay, der unter anderem für die Deutsche Welle und die “FAZ” arbeitet, war für seine Kritik an einem regierungsnahen Bauunternehmen und das angebliche illegale Veröffentlichen persönlicher Daten verurteilt worden. Ein Vorwurf, den die Deutsche Welle als haltlos bezeichnet. Der Sender plane, gegen das Urteil vor das höchste türkische Gericht zu ziehen.

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4. Tamedia baut Stellen ab und schliesst Druckereien
(persoenlich.com)
Die Schweizer Mediengruppe Tamedia schließe ihre Druckereien in Bussigny und Zürich und baue so 200 Stellen ab, zusätzlich 90 in den Redaktionen. Das Unternehmen konzentriere sich künftig auf digitale Angebote für vier Hauptmarken und organisiere die Werbevermarktung intern. Die Maßnahmen erfolgen im Rahmen eines Konsultationsverfahrens mit Sozialplänen und der Möglichkeit von Frühpensionierungen.

5. So finanzierst du deine Recherche!
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 47:25 Minuten)
Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz sprechen in ihrem Podcast “Druckausgleich” mit dem Journalisten Jonas Seufert über das liebe Thema Geld: “Wie schafft er es immer wieder, an großen Projekten zu arbeiten – und trotzdem noch ein Gehalt rauszubekommen? Und wie viel Journalismus bleibt in der Arbeit noch übrig, wenn man den ganzen Tag mit Anträgen und Finanzierung beschäftigt ist?”

6. Reform der Filmförderung könnte ins Stocken geraten
(dwdl.de, Alexander Krei)
“DWDL”-Redakteur Alexander Krei berichtet unter Berufung auf die “FAZ”, dass die geplante Reform der Filmförderung möglicherweise verschoben werden müsse. Die Länder würden befürchten, dass die Mehrkosten durch die Umstellung auf ein Steueranreizmodell auf sie abgewälzt würden. Es gebe deutliche Differenzen zwischen Bund und Ländern, die noch umfangreiche Diskussionen und Abstimmungen erfordern.