MDR muss ausstrahlen, Rechte Influencer, KI-Podcast-Experiment

1. “Wird schon die richtigen treffen”: MDR muss PARTEI-Wahlspot ausstrahlen
(beck.de)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, habe der MDR die Ausstrahlung eines Wahlwerbespots der Satirepartei Die Partei abgelehnt, da dieser das Erschießen von AfD-Wählern und -Wählerinnen suggeriere. Die Partei habe daraufhin angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten. Dies ist offensichtlich geschehen – mit positivem Ausgang für Die Partei: Wie das Rechtsportal “beck-aktuell” berichtet, habe das Verwaltungsgericht Leipzig den MDR nun zur Ausstrahlung des Wahlwerbespots verpflichtet.

2. Rechte Influencer auf YouTube: Welche Werbung ideologische Botschaften finanziert
(correctiv.org, Shammi Haque & Jean Peters & Michael Trammer & Nadja Bascheck)
Ein Netzwerk rechter Influencer verbreite auf Youtube extremistische Ideologien und werde dabei von verschiedenen Werbetreibenden finanziert, darunter auch Unternehmen mit Verbindungen zur AfD. Recherchen von “Correctiv” und dem “Y-Kollektiv” würden zeigen, dass diese Influencer mit teilweise fragwürdiger Werbung Einnahmen generieren. Die Verbreitung von Hassrede und extremistischer Propaganda verstoße zwar gegen die Community-Richtlinien von Youtube, doch die Video-Plattform sehe das in den konkreten Fällen anscheinend anders: “Auf Anfrage teilte YouTube zugleich mit, dass sie nach interner Prüfung der Kanäle keinen Verstoß gegen ihre Community-Richtlinien feststellen konnten.”

3. KI-Podcast: Kann AI Hosts und Redaktionen ersetzen?
(youtube.com, Tessniem Kadiri, Video: 56:05 Minuten)
Die an die re:publica angekoppelte Tincon versteht sich als “Festival für digitale Jugendkultur, Spitzenunterhaltung und Gedankenkombination”. Auf einer Veranstaltung in Berlin gab es ein interessantes, wenn auch etwas chaotisches Live-Experiment: “Mit der Hilfe des Publikums werden live auf der Bühne Podcasthosts und Gäste digital geklont und mit Stimme und Persönlichkeit zum Leben erweckt. Stück für Stück sollen die KI-Bots immer selbstständiger werden – und am Ende den ganzen Podcast komplett selbstständig wuppen, sodass er für alle Zeiten automatisch weiterlaufen kann.”

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4. Buchrezension: Neue Perspektiven auf Cross-Border-Journalism
(de.ejo-online.eu, Susanne Fengler)
Susanne Fengler stellt den 500 Seiten umfassenden Sammelband “The Palgrave Handbook of Cross-Border Journalism” vor, der umfassende Einblicke in das Phänomen des grenzüberschreitenden Journalismus biete und theoretische, historische und technologische Aspekte beleuchte. Mit Beiträgen von über fünfzig internationalen Expertinnen und Experten würden die Bedeutung und die Herausforderungen des cross-border journalism in einer globalisierten Welt detailliert dargestellt. Eine besondere Stärke des Buches sei die Vielfalt der Perspektiven, schreibt Fengler, allerdings fehle eine abschließende Zusammenfassung der Themen.

5. “El Hotzo” sagt “Tschüss”: Podcast “Hotz & Houmsi” wird eingestellt
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Der Satiriker Sebastian Hotz, bekannt als “El Hotzo”, habe angekündigt, den gemeinsam mit Salwa Houmsi präsentierten Podcast “Hotz & Houmsi” nach zwei Jahren zu beenden, da ihm die vergangenen Jahre “ganz schön viel” gewesen seien. Die letzte Folge trägt den Titel “Tschüss” und ende, ohne auf die jüngste Kontroverse um Hotz’ Trump-Tweets einzugehen, die auch politische Reaktionen hervorgerufen hatten.

6. So erobern schneller gespielte Versionen von Popklassikern die Charts neu
(spiegel.de)
Der TikTok-Trend, Songs in beschleunigten “sped-up”-Versionen zu verwenden, führe oft dazu, dass diese Versionen viral gehen und Künstlerinnen und Künstlern helfen, die Charts zu erobern, wie im Fall des Songs “Escapism” der Sängerin Raye. Dieser Trend sei eine Weiterentwicklung des “Nightcore”-Phänomens der frühen 2000er-Jahre und habe dazu geführt, dass viele Musikerinnen und Musiker ihre alten Songs remixen, um auf TikTok erfolgreich zu sein. Die Verbreitung der “sped-up”-Versionen führe jedoch auch dazu, dass die Originalsongs oft in den Hintergrund treten und stark verfremdet werden, was nicht bei allen Beteiligten gut ankomme.