1. Pressetelefon der “Letzten Generation”: Gericht billigt Abhöranordnung
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Das Landgericht München I habe die Klage zweier Journalisten gegen das Abhören eines Pressetelefons der “Letzten Generation” zurückgewiesen, das im Rahmen von Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung stattfand. Das Gericht habe die Abhörmaßnahme zwar als tiefen Eingriff in die Pressefreiheit gewertet, aber auch als verhältnismäßig. Die zwei Beschwerdeführer wurden von Reporter ohne Grenzen und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt. Nicola Bier, Rechtsanwältin der Beschwerdeführer, kommentiert: “Journalistische Arbeit braucht vertrauliche Kommunikation. Die Pressefreiheit und in diesem Fall das Fernmeldegeheimnis hätten daher bei den strafrechtlichen Ermittlungen schon vom Amtsgericht unbedingt besonders berücksichtigt werden müssen.” Und Benjamin Lück, Jurist und Verfahrenskoordinator bei der GFF, merkt an: “Gezielte staatliche Überwachung von Journalist*innen gefährdet die Pressefreiheit und damit unsere Demokratie. Das darf von Gerichten in einem Rechtsstaat nicht einfach so durchgewunken werden.”
2. Nicht alle Bundesländer nennen die Nationalität von Tatverdächtigen
(migazin.de)
“Migazin”, ein Fachmagazin über Migration in Deutschland, wirft einen genauen Blick auf die unterschiedlichen Regelungen der Bundesländer bei der Nennung der Staatsangehörigkeit von Tatverdächtigen. In Nordrhein-Westfalen sei die Polizei künftig grundsätzlich zur Nennung der Nationalität verpflichtet, in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen werde dies bereits praktiziert. Die Mehrzahl der Bundesländer orientiere sich jedoch am Pressekodex und nenne die Nationalität nur in Einzelfällen, um Diskriminierungen zu vermeiden.
3. Warnstreik mit Programmausfällen
(verdi.de)
Wie dem Verdi-Medienmagazin “M” zu entnehmen ist, hat die Gewerkschaft bei den öffentlich-rechtlichen Sendern NDR und BR zu Warnstreiks aufgerufen, die am 7. August begonnen haben und bis zum morgigen Freitag andauern sollen. Verdi fordert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Sender 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Auf diese Weise solle “die Kaufkraft der Mitarbeitenden gesichert werden”.
4. “Wir brauchen mehr sichtbare Fachjournalist:innen im öffentlichen Diskurs”
(fachjournalist.de, Silke Liebig-Braunholz)
Silke Liebig-Braunholz hat den ehemaligen Leiter von netzpolitik.org, Markus Beckedahl, interviewt. In dem Gespräch geht es um “digitale Wissensgesellschaften und die dafür notwendigen konstruktiven Beiträge des Fachjournalismus”. Beckedahl kritisiert dabei die bestehenden Depublizierungsregeln für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: “Ich finde es immer noch unverständlich, warum Inhalte aus den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen verschwinden, aus rechtlichen Gründen depubliziert werden. Das ist für niemanden nachvollziehbar, aber das hat das Lobbying der privaten Verleger erreicht.”
5. Nach Madsack-Übernahme: Stellenkürzungen bei DDV-Media (Sächsische Zeitung/Sächsische.de)
(flurfunk-dresden.de)
Wie “Flurfunk Dresden” berichtet, sollen nach der Übernahme der DDV Mediengruppe durch die Verlagsgesellschaft Madsack nun auch im Verlagsbereich der “Sächsischen Zeitung” Stellen abgebaut und Aufgaben nach Hannover verlagert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten sich auf neue Stellen bewerben, einige Abteilungen, wie die Kreativabteilung, würden deutlich verkleinert oder eingegliedert. Unklar sei die Zukunft der gemeinsam mit der “Freien Presse” betriebenen Service-Redaktion “Nutzwerk”.
6. Er war die Stimme von Belmondo und Presley
(tagesschau.de)
Der bekannte Synchronsprecher Rainer Brandt, der unter anderem Jean-Paul Belmondo und Elvis Presley im deutschen Kino seine Stimme lieh, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Brandt prägte die deutsche Synchronlandschaft der Nachkriegszeit maßgeblich und war auch als Dialogregisseur für witzige und ikonische Sprüche in Filmen von Bud Spencer und Terence Hill sowie in der Serie “Die 2” verantwortlich.