1. Jubel über Freilassung
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Nachricht von der Freilassung des Wikileaks-Gründers Julian Assange und zeigt Verständnis für dessen Entscheidung, sich in einem Anklagepunkt für schuldig zu bekennen: “Wenn er diesen Preis für seine Freiheit zahlen will, ist das in Anbetracht der unsäglichen Haftstrafe, die ihm in den USA gedroht hat, natürlich nachvollziehbar”. Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union begrüßt den Deal zwischen Assange und der US-Justiz. Und Daniel Drepper, Vorsitzender von Netzwerk Recherche zeigt sich erleichtert: “Dies war längst überfällig. Die fünf Jahre dauernde Haft unter teilweise widrigsten Bedingungen wirft ein schlechtes Licht auf alle demokratischen Staaten, die ihren Teil dazu beigetragen haben.” Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Assange wurde für Handlungen verfolgt, die zum Kern journalistischer Arbeit gehören: Missstände aufdecken und Geheimnisse enthüllen, an denen ein öffentliches Interesse besteht. Dass genau das nun dem Spionagegesetz unterliegen soll, schafft einen gefährlichen Präzedenzfall – einen Dammbruch mit unabsehbaren Folgen.” Auch “stern”-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz findet es gut, dass Assange freikommt, doch man solle ihn nicht verklären. Assange sei “kein Heiliger der Pressefreiheit” (youtube.com, Video: 2:06 Minuten).
2. Prozess gegen Evan Gershkovich beginnt
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) macht auf den heute in Russland beginnenden Prozess gegen den inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich aufmerksam, der seit mehr als einem Jahr wegen vager Spionagevorwürfe in Untersuchungshaft sitze: “Evan Gershkovich soll dem Kreml zufolge ein CIA-Agent sein – ein absurder Vorwurf, den wir scharf zurückweisen. Gershkovich sitzt im Moskauer Lefortowo-Gefängnis ein, das für die fast vollständige Isolation seiner Insassen bekannt ist. Wir fordern die russische Regierung auf, die Haftbedingungen für den Journalisten schnellstmöglich zu verbessern und ihm einen fairen Prozess zu gewähren”, so RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.
3. Rundfunkbeitrag bringt erstmals mehr als 9 Milliarden ein
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie “DWDL” berichtet, spült ein bundesweiter Meldedatenabgleich frisches Geld in die Kassen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Es seien rund 900.000 Wohnungen zusätzlich erfasst worden: “Erstmals waren mehr als 40 Millionen Wohnungen beim Beitragsservice angemeldet, erstmals gab es über 47 Millionen Beitragskonten und erstmals wurden mehr als neun Milliarden Euro an Rundfunkbeitrag innerhalb eines Jahres eingenommen.”
4. Deutschlandweit erste Studie zu Auswirkungen von KI auf Bildende Kunst
(urheber.info)
Die Stiftung Kunstfonds und die Initiative Urheberrecht haben eine Studie zu den Chancen und Risiken von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildenden Kunst in Auftrag gegeben (PDF). Sie zeige auf, dass KI als kreatives Werkzeug in der Kunstwelt bereits etabliert ist, viele Künstlerinnen und Künstler aber auch Risiken wie Einkommensverluste befürchten und fordern, dass ihre Werke nur mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung für KI-Trainings verwendet werden dürfen.
5. Neu: “Meine tagesschau” mit ARD-Konto
(tagesschau.de)
Die “Tagesschau” informiert in eigener Sache über die neue Funktion “Meine tagesschau”, die es Nutzerinnen und Nutzern mit einem ARD-Account ermöglicht, personalisierte Nachrichtenbereiche auf tagesschau.de zu erstellen: Sie können bestimmte Themen und Regionen abonnieren und eine auf ihre Interessen zugeschnittene Nachrichtenübersicht erhalten. Darüber hinaus sei der ARD-Account mit weiteren Angeboten wie der ARD-Mediathek und der “Sportschau” kompatibel.
6. Ideologie im Film (mit Wolfgang M. Schmitt)
(auf-der-rechten-spur.podigee.io, Audio: 31:31 Minuten)
Der Podcast der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz zu rechten Politiken und Strategien hat sich mit dem Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt über die Funktion von Ideologie im Film unterhalten. In dem Gespräch geht es darum, “was neue Player in der Filmbranche für Ideologieproduktion und -reproduktion im Kino bedeuten werden, welche Formen von Ideologie am gefährlichsten sind und wie Zuschauende Ideologie erkennen und mit Ideologie umgehen können.”