STRG_F tritt kürzer, Streikbedingte Ausfälle, Container-Dämmerung

1. Nach Skandal mit Rezo: Magazin STRG_F tritt kürzer
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Nach Kritik an mangelnder Recherche bei Videos über Superreiche und ein mit Influencer Rezo in Verbindung gebrachtes Nahrungsergänzungsmittel will das öffentlich-rechtliche Jugendformat “STRG_F” seine Arbeitsweise ändern. Ein 17-seitiger Untersuchungsbericht (PDF), an dem NDR-Journalisten und externe Experten mitgearbeitet haben, offenbare Fehler bei der Einhaltung journalistischer Standards und eine Überlastung der Redaktion. Als Reaktion werde die Produktion reduziert, die Rechercheprozesse inklusive Faktenchecks sollen intensiviert und die Quellentransparenz soll erhöht werden. “FAZ”-Autor Jochen Zenthöfer kommentiert: “Wie es scheint, hat STRG_F vom NDR eine Gelbe Karte bekommen. Bei wei­teren Fehlern droht vermutlich STRG_ENTF.”

2. Streikbedingte Ausfälle bei Radio Bremen
(verdi.de)
Bei Radio Bremen ist es nach Angaben der Gewerkschaft Verdi wegen Streiks, mit denen die Gewerkschaft Gehalts- und Honorarerhöhungen durchsetzen will, zu erheblichen Ausfällen gekommen: “‘buten un binnen’, die regionale Nachrichtensendung von Radio Bremen und seiner Tochter Bremedia, ist am Freitag wegen eines Streiks der Beschäftigten nach einem unzureichenden Tarifangebot des Senders ausgefallen. Ebenso haben die Hörfunkwellen nur ein Notprogramm gesendet.”

3. re:publica 2024: Harsche Medienkritik und die Orte, an denen wir zusammenkommen
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer sinniert in seinem Text über die vergangene Digitalkonferenz re:publica und thematisiert das Zusammenspiel von gesellschaftlicher Fragmentierung und der Bedeutung von gemeinschaftlichen Treffpunkten. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass aus seiner Sicht auf der diesjährigen re:publica eine starke Kritik an aktuellen Medienpraktiken vorherrschte und sich die Kluft zwischen Medienmachern und Publikum weiter vertieft habe.

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4. Babies als Ladenhüter
(vliestext.substack.com, Alex Bachler)
Die Marketingstrategie der Berliner Buchhandlung ocelot, Ladenhüter in einem speziellen Schaufenster zu präsentieren, stößt auf ein geteiltes Echo: Während die einen die Idee als kreativ loben, gibt es in der Buchbranche auch Kritik. Die Buchhändlerin Alex Bachler erklärt die wirtschaftliche Notwendigkeit solcher Aktionen, betont aber gleichzeitig ihre emotionale Verbundenheit mit Büchern, wünscht sich mehr Wertschätzung für diese und reflektiert über die Herausforderungen im Buchhandel.

5. Donald Trump ist jetzt bei TikTok
(spiegel.de)
Wenn es nicht alles so traurig wäre, wäre es fast lustig: Ausgerechnet der erklärte TikTok-Gegner Donald Trump ist nun auf, ja, genau, TikTok. Beim “Spiegel” erfährt man, warum die App, die er als Präsident noch verbieten wollte, auf einmal so attraktiv für Trump ist.

6. Container-Dämmerung: Warum niemand mehr “Big Brother” braucht
(dwdl.de, Peer Schader)
Peer Schader beschäftigt sich in seiner TV-Kolumne mit dem Container-Format “Big Brother” und den Auswirkungen auf nachfolgende TV-Produktionen: “War ‘Big Brother’ der Dammbruch, der darauffolgende Voyeurismus-Eskapaden im Fernsehen erst möglich gemacht hat? Immerhin sind hiesige Bewegtbildangebote längst voll mit Reality-Shows, in denen unaufhörlich gestritten, gespuckt, geschrien, intrigiert, geknutscht, gevögelt, verpartnert, getrennt und wieder zusammengeführt wird.”