1. »Bild« stellt Chefreporter frei
(spiegel.de)
Wie der “Spiegel” unter Berufung auf “Übermedien” (nur mit Abo lesbar) berichtet, ist der Dresdner “Bild”-Chefreporter Jürgen Helfricht vom Axel-Springer-Verlag freigestellt worden. Hintergrund sei Helfrichts “Mitwirkung an einem Buchprojekt, über das die Redaktion nicht informiert wurde und das sie niemals genehmigt hätte”, so ein Springer-Sprecher. Gemeint ist das Buch “Russland lieben lernen”, in dem Wladimir Putin gehuldigt werde. Helfrichts Co-Autor Hans-Joachim Frey habe von Putin für seine Dienste gar einen Orden bekommen.
2. Es geht um die Zukunft
(taz.de, Ann-Kathrin Leclère)
Bei der “Frankfurter Rundschau” gab es am Freitag einen Warnstreik, an dem sich über die Hälfte der Mitarbeitenden beteiligt hätte. Der Streik führte zu einer Notausgabe der Zeitung und zielte darauf ab, die Geschäftsführung zu Verhandlungen zu bewegen. Die Belegschaft kritisiere, dass einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weit unter Tarif bezahlt würden, was vor allem die Jungen unter ihnen betreffe, die sich dadurch das Leben im Rhein-Main-Gebiet nicht leisten könnten.
3. Warum Gewinne von Wissenschaftsverlagen die Gesellschaft doppelt kosten
(netzpolitik.org, Aline Blankertz)
Frei geteiltes Wissen nützt der Gesellschaft, doch die Geschäftsmodelle der Wissenschaftsverlage verhindern dies, kritisiert Aline Blankertz. Open Access, auch wenn es sich immer mehr durchsetzt, löse das Problem nicht vollständig, da hohe Publikationsgebühren für Autoren und Autorinnen bestehen bleiben. Trotz der Digitalisierung, die die Verbreitung von Wissen vereinfache, kontrollierten wenige große Verlage den Markt, was zu hohen Publikationskosten und einer Einschränkung des freien Wissensaustauschs führe.
4. “Der Unterschied zu Journalisten: Ich kenne die wirkliche Geschichte” – Medienanwalt Christian Schertz über Diskurs-Kultur und schlechten Journalismus.
(turi2.de)
In einem ausführlichen Interview mit “turi2” kritisiert der Medienanwalt Christian Schertz die Qualität des Journalismus, insbesondere von Zeitschriften wie “Spiegel” und “Bunte”. Diese würden seiner Ansicht nach zunehmend boulevardesker und verstärkt Persönlichkeitsrechte verletzen. Schertz betont die Notwendigkeit, “alle Meinungen, so schwer es auch fällt, die in der Gesellschaft vertreten werden und nicht extremistisch sind”, in der Berichterstattung zu berücksichtigen, um eine einseitige Perspektive und Vorverurteilungen zu vermeiden.
5. Die Macht der Bilder
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 31:15 Minuten)
Der aktuelle Nahost-Konflikt werde auch in den Sozialen Medien ausgetragen, unter anderem mit Bildern und emotionalen Stories. Wie Medienschaffende mit “der Macht der Bilder” umgehen, worauf sie achten können und sollten und was das alles mit ihnen macht, darüber spricht Nina Landhofer mit Mike Lingenfelser aus dem ARD-Studio Tel Aviv, der Fotografin Patricia Kühfuss und der Medienwissenschaftlerin Christine Meltzer.
6. “Anne Will” geht, die Talkshow bleibt
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Beim “Tagesspiegel” nimmt Joachim Huber den Abschied der ARD-Talkerin Anne Will zum Anlass, hart mit den aktuellen Talkshows ins Gericht zu gehen: “Der politische Talk, ob ‘hart aber fair’, ‘Maybrit Illner’, ‘Markus Lanz’ oder eben ‘Anne Will’, neigt zur Cliquenbildung aus Politik und Journalismus. Der Zuschauer bleibt im buchstäblichen Sinne Zuschauer. Das ist dem Format nicht gut bekommen. Das unfreundlich gemeinte Wort von den ‘Eliten’ vermindert den Mehrwert und den Erkenntnisgewinn für das Publikum.”