“Bild”-Werbekampagne, Durchgeboxt, Einfluss der Bilder aus Nahost

1. Kampagne gegen Auflagen-Absturz
(taz.de, Valérie Catil)
Der Springer-Verlag hat in der vergangenen Woche eine groß angelegte Werbekampagne für die “Bild”-Zeitung gestartet, mit der offenbar der rapide Rückgang der verkauften Auflage gestoppt werden soll. Valérie Catil kommentiert in der “taz”: “Mit der ‘Bild bleibt Bild’-Kampagne gibt das Blatt seinen Leser_innen das Gefühl, resistent gegen Wandel zu sein, nicht progressiv oder ‘woke’ sein zu müssen. Die Bild tut so, als springe sie auf den Anti-Establishment-Zug auf. Dabei schaufelt sie ihm Kohle in den Schlund und ist selbst maßgeblich für diese Stimmung verantwortlich.”

2. ARD-Team von israelischen Soldaten festgehalten
(tagesschau.de)
Ein ARD-Team soll im Westjordanland von israelischen Soldaten festgehalten und bedroht worden sein. Die Soldaten hätten sich aggressiv verhalten, Waffen auf das Team gerichtet und es gefilmt. Christian Limpert, Leiter des ARD-Studios Tel Aviv, kommentiert den Vorgang: “Für uns ist es der zweite Vorfall innerhalb einer Woche. Unser Team hat sich klar als akkreditierte Pressevertreter ausgewiesen und war fernab militärischer Sicherheitsbereiche. Wir können das Vorgehen des israelischen Militärs nicht akzeptieren.”

3. Jugendliche und die Bilder aus Nahost
(wdr.de, Christoph Sterz, Audio: 4:40 Minuten)
Grausame Bilder aus dem Nahen Osten hätten einen besonders starken Einfluss auf Jugendliche, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet. Christoph Sterz sprach mit der Neurowissenschaftlerin Maren Urner und mit Steffen Bronner von der Online-Jugendberatung Juuuport über das Thema, mit dem sich auch Eltern auseinandersetzen sollten.

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4. Durchgeboxt: RBB-Staatsvertrag
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel kommentiert den neuen RBB-Staatsvertrag. Dieser sei von den beteiligten Landesregierungen gegen breiten Widerstand und ohne öffentliche Anhörung durchgesetzt worden, um die Sichtbarkeit Brandenburgs im Programm zu erhöhen. Dies werde als Eingriff in die Programmautonomie des öffentlich-rechtlichen Senders empfunden und verursache zusätzliche Kosten. Trotz finanzieller Engpässe enthalte der Vertrag aber auch positive Elemente wie die Deckelung der Gehälter und eine verbesserte Kontrolle des RBB. Der Vertrag muss noch von den Landesparlamenten ratifiziert werden und könnte Anfang 2024 in Kraft treten.

5. Meta verbietet offenbar Einsatz von KI-Produkten für Wahlwerbung
(spiegel.de)
Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, plant offenbar, den Einsatz seiner KI-Produkte für Wahlwerbung zu verbieten, um das Potenzial für die Verbreitung von Falschinformationen einzuschränken. Die neuen Regeln würden die bereits bestehenden Vorschriften für Online-Werbung erweitern und den Einsatz generativer KI-Tools einschränken. Diese Maßnahme kommt zu einer Zeit, in der die Besorgnis über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Manipulation von Wahlkampagnen, wie etwa die Erstellung von Deepfakes, zunimmt.

6. Hans Meiser, der Grenzgänger des Privatfernsehens
(dwdl.de, Alexander Krei)
Alexander Krei erinnert an den kürzlich verstorbenen Fernsehmoderator Hans Meiser, an die Höhe-, aber auch an die Tiefpunkte in dessen Karriere. Meiser habe es wie kaum ein anderer verstanden, Einschaltquoten zu erzielen, auch auf umstrittene Weise wie durch ein Live-Telefonat mit einem der Geiselnehmer von Gladbeck oder in seiner als zu drastisch kritisierten Unfallserie “Notruf”. Meiser starb im Alter von 77 Jahren kurz nach einem neuen Sendestart bei einem kleinen Radiosender in Schleswig-Holstein.