Keine Mikrofonhalter, Unklare Zukunft, Antifeminismus-Doku

1. “Wir sind keine Mikrofonhalter”
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert, dass die Bundesregierung nur noch Erklärungen an die Medien herausgebe und keine Fragen der Journalistinnen und Journalisten beantworte. Der DJV bezeichnet dies als eine “kommunikativen Einbahnstraße”. Die Medien hätten ein Recht auf Information: “Wir sind keine Mikrofonhalter. Wer glaubt, so mit den Medien umgehen zu können, hat die Rolle des Journalismus als kritische Institution in der Demokratie nicht verstanden”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.

2. Wenn Medien als Gegner wahrgenommen werden
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Sebastian Wellendorf, Audio: 7:43 Minuten)
Der Deutschlandfunk greift eine Studie der Universität Hohenheim auf, die zeige, dass etwa ein Fünftel der Deutschen ein rechtspopulistisches Weltbild habe und sich von klassischen Nachrichtenmedien fernhalte. Etwa ein Viertel der Befragten sei der Meinung, “Medien und die Politik arbeiten Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren”, und: “Medien bringen nur, was die Herrschenden vorgeben”. Wie können Medien dem entgegnen? Indem sie zum Beispiel Positionen und politische Prozesse besser erklären, so der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider.

3. Unbequeme Wahrheiten aussprechen
(taz.de, Leif Kramp & Stefan Weichert)
In der “taz” plädieren Leif Kramp und Stefan Weichert für einen Journalismus, der sich stärker am Gemeinwohl orientiert und weniger an Reichweite und Klicks: “Wir brauchen einen neuen ‘alten’ Journalismus, der sich an ethischen Grundtugenden und demokratischen Werten orientiert, der die Menschen dadurch überzeugen kann, dass er ganzheitlich und transparent agiert, dass er Kontexte diskutiert. Und dass er sich frei von Abhängigkeiten macht – von Geldgebern, ökonomischen Launen, politischen Einflüssen und den digitalen Infrastrukturen des US-amerikanischen Tech-Kapitalismus.”

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4. Beten wir für eine bessere Doku über Antifeminismus
(uebermedien.de, Lisa Kräher)
Eine “Y-Kollektiv”-Doku geht der Frage nach, was Antifeminismus mit rechter Ideologie zu tun hat. Ein wichtiges Thema, wie Lisa Kräher bei “Übermedien” findet, dessen filmische Umsetzung jedoch von starker Kritik begleitet werde. Kräher hat sich die Kritik an der Doku angesehen und sortiert, was daran aus ihrer Sicht berechtigt ist und was nicht.

5. Unklare Zukunft für “Meedia” und “Blickpunkt Film”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, steht der Verlag hinter den Redaktionen von “Meedia” und “Blickpunkt Film” unter der Kontrolle eines Insolvenzverwalters, die Zukunft der Medienmarken sei ungewiss. Ursprünglich habe die Geschäftsführung versucht, das Unternehmen in Eigenregie zu sanieren, was sich jedoch als aussichtslos erwiesen habe.

6. Schülerzeitungen als Teil der Demokratie
(verdi.de, Susanne Stracke-Neumann)
Der Schülerzeitungswettbewerb in Brandenburg für das Jahr 2022/2023 habe ungewöhnlich wenige Einsendungen, mit nur 17 teilnehmenden Zeitungen von Schülerinnen und Schülern. Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke betonten die wichtige Rolle dieser Zeitungsprojekte für die demokratische Mitbestimmung und Meinungsbildung an Schulen. Beim Wettbewerb habe ein besonderes Augenmerk auf dem Thema Urheberrecht bei redaktionell verwendeten Fotos gelegen. Die Liste aller Preisträger gibt es hier (PDF).