Staats­an­walt­schaft beharrt, Making Of “Boys Club”, Trash-Fernsehen

1. Staats­an­walt­schaft beharrt auf Ankla­ge­er­he­bung
(lto.de)
Wie vergangenen Freitag in den “6 vor 9” zu lesen war, hat das Landgericht Karlsruhe die Anklage gegen einen Redakteur des unabhängigen Senders Radio Dreyeckland (RDL) nicht zugelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, auf die Archivseite der verbotenen Plattform linksunten.indymedia verlinkt und damit eine verbotene Organisation unterstützt zu haben. Wie “Legal Tribune Online” berichtet, geht die Auseinandersetzung zwischen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem RDL-Redakteur nun in die nächste Runde: Die Staatsanwaltschaft habe Beschwerde gegen die Entscheidung des Landgerichts eingelegt.

2. Making Of Boys Club – Was bedeutet die Springer-Recherche für die Branche?
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 48:20 Minuten)
Seit Mitte April gibt es den Podcast “Boys Club”, eine achtteilige Hör-Produktion über “Macht & Missbrauch bei Axel Springer”. Für das einjährige Projekt haben die Macherinnen mit über 40 aktuellen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Springer-Verlags gesprochen und über 80 Stunden Material generiert (Transparenzhinweis: Auch wir vom BILDblog haben einige Worte zu den Methoden von “Bild” beigesteuert). Bei “Hinter den Zeilen” kommen Pia Stendera, Lena von Holt und Emily Ulbricht zu Wort, die für den Podcast verantwortlich sind. Sie erzählen von der Arbeit am Projekt, erklären, wie die Recherche auch sie verändert hat, und erläutern, was der Podcast über die gesamte Medienbranche aussagt.

3. Google muss Suchtreffer nur bei Nachweis von Falschangaben löschen
(spiegel.de)
Der Bundesgerichtshof habe ein wichtiges Urteil zum sogenannten Recht auf Vergessenwerden gefällt. Wer sich durch falsche Angaben in Suchergebnissen verleumdet sieht, müsse demnach selbst aktiv werden: “Die Karlsruher Richter dürften sich auch nach einem vorherigen, grundsätzlichen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gerichtet haben, wonach der Suchmaschinenbetreiber nicht verpflichtet ist, aktiv nach Artikeln mit Falschinformationen zu forschen. Der Betroffene hat demnach selbst nachzuweisen, dass die Angaben über ihn offensichtlich unrichtig sind.”

Bildblog unterstuetzen

4. Publisher entdecken TikTok
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Die Kurzvideo-Plattform TikTok ist auf dem besten Weg, ein relevanter Kanal für Verlage zu werden, meint Petra Schwegler und nennt in ihrem Beitrag einige Gründe dafür. Seit einiger Zeit werde TikTok durch längere Videoformate und Live-Streams für Verlage relevanter denn je. Die Plattform gehe mittlerweile sogar aktiv auf Verlage zu und biete ihnen ein Publisher-Tool an, das die Medienhäuser auch an den Einnahmen aus der Videowerbung beteiligen soll.

5. Start 2024: Caren Miosga soll auf “Anne Will” folgen
(dwdl.de, Manuel Weis)
Der NDR hat sich offenbar auf eine Nachfolgerin für Anne Will für die Moderation des sonntäglichen Polittalks im Ersten geeinigt. Mit Caren Miosga besetze die ARD den Sendeplatz bereits zum dritten Mal mit einer Frau, die von den “Tagesthemen” kommt: “Den Anfang machte Sabine Christiansen, die bis 1997 die ‘Tagesthemen’ präsentierte und ab Anfang 1998 dann durch ‘Sabine Christiansen’ führte. 2007 gab Christiansen die Moderation ab – ihre Nachfolgerin wurde ‘Anne Will’, die dafür ihren Job bei den ‘Tagesthemen’ aufgab. Den frei gewordenen Platz bei den ‘Tagesthemen’ besetzte damals: Caren Miosga.”

6. Anja Rützel über gutes und schlechtes Trash-Fernsehen.
(turi2.de, Pauline Stahl, Audio: 35:05 Minuten)
Im “turi2”-Podcast spricht Trash-TV-Expertin Anja Rützel über gute und schlechte leichte Unterhaltung und erklärt, warum sie der “ZDF-Fernsehgarten” in den vergangenen Wochen “richtig erschüttert” hat, warum sie kein Fan davon ist, dass eine Datingshow wie der “Bachelor” schon eine Woche vorher im Stream zu sehen ist, und was sie beim “Eurovision Song Contest” über ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen gelernt hat.