1. Er nennt Erdoğan “Putschisten”
(taz.de)
Ein türkisches Gericht hat nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Haftbefehl gegen den Journalisten Deniz Yücel erlassen. Dem früheren “taz”- und heutigen “Welt”-Mitarbeiter werde unter anderem Beleidigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vorgeworfen. Wem all das bekannt vorkommt: Yücel saß von Februar 2017 bis Februar 2018 ohne Anklageschrift im türkischen Hochsicherheitsgefängnis Silivri, kam erst nach langwierigen diplomatischen Verhandlungen frei und konnte nach Deutschland ausreisen.
2. Erfolg für Radio Dreyeckland und die Pressefreiheit: Verlinkung ist keine strafbare Unterstützung
(freiheitsrechte.org)
Wie die Gesellschaft für Freiheitsrechte mitteilt, hat das Landgericht Karlsruhe die Anklage gegen einen Redakteur des unabhängigen Senders Radio Dreyeckland nicht zugelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, auf die Archivseite der verbotenen Plattform linksunten.indymedia verlinkt und damit eine verbotene Organisation unterstützt zu haben. “Das Gericht entschied mit dem wegweisenden Beschluss, dass die Verlinkung Teil der journalistischen Aufgaben und daher keine strafbare Unterstützung einer verbotenen Vereinigung sei. Damit steht auch fest, dass die im Januar angeordneten Durchsuchungen von Wohnungen und Redaktionsräumen rechtswidrig waren.”
3. “Der Fotojournalismus braucht eigentlich gar keine KI”
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Der “Fachjournalist” hat ein spannendes Interview mit dem Berliner Fotokünstler Boris Eldagsen geführt, der ein von einer Künstlichen Intelligenz (KI) generiertes Bild bei einem renommierten Fotowettbewerb eingereicht und trotz Offenlegung des Entstehungskontextes gewonnen hat. Eldagsen spricht über die Aktion und den Einfluss von KI auf den Fotojournalismus. Darüber hinaus gibt er Tipps, welche KI-Programme Fotojournalistinnen und -journalisten kennen sollten, und geht auf die derzeit unsichere Rechtslage bei der KI-generierten Bildproduktion beziehungsweise das Urheberrecht und die Vermarktung ein.
4. Elon Musk, George Soros, Magneto und der Judenhass
(juedische-allgemeine.de, Andrej Sokolow)
Twitter-Besitzer Elon Musk hat den US-Investor George Soros verbal angegriffen und sich damit massive Antisemitismusvorwürfe eingehandelt. Soros, der sich auch als Wohltäter einen Namen gemacht hat, ist eine beliebte Zielscheibe der US-amerikanischen Rechten, deren Ansichten auch Musk vertritt. Siehe dazu auch die zahlreichen Verschwörungsmythen über Soros, die in der Wikipedia gesammelt sind.
5. “Mischung aus Geringschätzung und Großmannssucht”
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Vor zwei Monaten hat der Intendant der Deutschen Welle Peter Limbourg einen massiven Stellenabbau sowie Kürzungen bei verschiedenen Angeboten des Senders angekündigt. Jetzt protestieren die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Welle in einem offenen Brief gegen die Kündigungswelle und die Kürzungen, die insbesondere das deutschsprachige Angebot betreffen. Uwe Mantel fasst die Argumente der Protestierenden zusammen.
6. Mit niemandem sind die bayerischen Wähler so zufrieden und unzufrieden wie mit Markus Söder
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Bei “Übermedien” zeigt Stefan Niggemeier anhand einer BR24-Bildtafel die Tücken von Umfragen, die mal so und mal so gelesen werden können und mit denen man dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder mal die höchsten Zufriedenheitswerte und mal die höchsten Unzufriedenheitswerte bescheinigen kann.