Stellenabbau bei DW, Kothaufen, Wendler vs. “Volksverpetzer”

1. Defizit und Krise beim Auslandssender
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, steht der Deutschen Welle ein unter Umständen massiver Stellenabbau bevor. Die Gewerkschaft Verdi warnt, dass bis zu 300 Arbeitsplätze von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedroht sein könnten. Joachim Huber sieht zwei Personen in der Pflicht: “Intendant Limbourg, der den Sender vor Defizit und innerer Krise bewahren muss, und zum anderen Claudia Roth. Die Kulturstaatsministerin muss sich ihre Zahlen genau anschauen und erneut prüfen, ob sich nicht weitere Millionen für die Welle finden lassen. Das Außenministerium darf gleich mitsuchen. Wer Haubitzen und Panzer liefert, der muss auch nachhaltige Informationen liefern.”

2. Veränderung durch Unterbrechung
(taz.de, Ruth Lang Fuentes)
Im “taz lab” erzählt der ehemalige Journalist Raphael Thelen, warum der Journalismus in Deutschland in der Klimakrise seiner Meinung nach versagt. Und wie er vom Beobachter zum Aktivisten der “Letzten Generation” wurde: “Ich sitze hier und blockiere, unterbreche den Lauf der Dinge und sage nein. Das war einfach klar, ehrlich. Geht das alles am Schluss gut aus? Keine Ahnung. Aber ich würde mich schlechter fühlen, wenn ich es nicht tun würde.”

3. Unterm Radar: Die vergessenen Nachrichten
(sr.de, Sabine Wachs & Florian Mayer, Audio: 13:54 Minuten)
Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) hat kürzlich ihre “Top Ten der vergessenen Nachrichten 2023” vorgestellt. Dabei handelt es sich um Themen und Geschichten, die aus Sicht der INA in der medialen Berichterstattung weitgehend unsichtbar geblieben sind, obwohl sie von gesellschaftlicher Relevanz sind. Sabine Wachs und Florian Mayer sprachen mit der Medienwissenschaftlerin und INA-Geschäftsführerin Filiz Kalmuk über die Auswahl, das Zustandekommen und die Ziele.

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4. Es gibt keine zuverlässigen Zahlen, trotzdem sind die Überschriften voll davon
(uebermedien.de, Martin Rücker)
In Medien kursieren die unterschiedlichsten Zahlen von Long- und Post-Covid-Betroffenen, die jedoch nicht durch seriöse Daten gedeckt seien. Martin Rücker kommentiert: “Aufrichtig und nachhaltiger wäre es, wenn Minister wie Medien feststellten: Es gibt bislang keine zuverlässigen Daten. Das kann man sagen, ohne das Problem für die Betroffenen zu leugnen oder es zu übertreiben. Redaktionen könnten, anstatt Zahlen in ihre Headlines zu schreiben, ihre Rolle darin sehen, zu hinterfragen, warum es keine aussagekräftigen Statistiken gibt.”

5. Twitter reagiert auf Pressemails mit Kackhaufen-Emoji
(spiegel.de)
Bisher konnten Journalistinnen und Journalisten ihre Fragen an Twitter unter der Adresse [email protected] stellen und hatten zumindest eine theoretische Chance auf eine Antwort. Jetzt bekommt jeder, der an diese Adresse schreibt, auf Geheiß von Elon Musk garantiert eine Antwort: ein Kothaufen-Emoji per Autoresponder. (Ja, richtig gelesen …)

6. Wendler will juristisch gegen Volksverpetzer vorgehen
(volksverpetzer.de, Thomas Laschyk)
Nach heftiger Kritik hatte der Fernsehsender RTLzwei seine Pläne für eine Baby-Dokusoap mit Ex-Schlagersänger und Verschwörungsideologen Michael Wendler und dessen Frau Laura gestoppt. Auch die Aufklärungsseite “Volksverpetzer” hatte kritisch über den Fall berichtet. Diese hat Wendler nun abmahnen lassen, unter anderem wegen der angeblich illegalen Verwendung eines Screenshots.