1. Buschmann lässt umstrittenen Justiz-Infodienst einstellen
(tagesspiegel.de, Jost Müller-Neuhof)
Bundesjustizminister Marco Buschmann muss den erst im vergangenen Jahr gestarteten Online-Informationsdienst für juristische und rechtspolitische Nachrichten “Libra Rechtsbriefing” stoppen. Grund dafür sei ein vom Ministerium selbst in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten, nach dem “Libra” als Verstoß “gegen den Verfassungsgrundsatz der Staatsfreiheit der Presse” bewertet wird. Diesem Grundsatz zufolge darf der Staat keinen Journalismus betreiben.
2. Auf Augenhöhe mit dem Mittelstand
(journalist.de, Nikolaus Förster)
Eine spannende Geschichte hat Nikolaus Förster, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins “Impulse”, zu seiner Übernahme des Magazins vor zehn Jahren zu erzählen: “Es war der Moment der Wahrheit: Am 9. Januar 2013, abends um 22.08 Uhr, unterschrieb ich nach monatelangen Verhandlungen den Management-Buy-out-Vertrag und übernahm Impulse. 14 Jahre lang hatte ich für Gruner+Jahr gearbeitet, zunächst im Entwicklungsteam der Financial Times Deutschland, als Reporter, Kommentarchef, Ressortleiter, ab 2009 schließlich an der Spitze des Unternehmermagazins Impulse. An diesem kalten Januarabend Anfang 2013 aber, als hunderte Kolleginnen und Kollegen bereits ihre Kündigung erhalten hatten, weil Gruner+Jahr sich dazu entschieden hatte, ihre Wirtschaftsmediengruppe zu zerschlagen, wechselte ich die Rollen: vom angestellten Chefredakteur zum unabhängigen Unternehmer.” In seinem Text beschreibt Förster, wie es gelang, “Impulse” wieder profitabel zu machen, und was er im Lauf der Zeit gelernt hat.
3. Dieter Nuhr und die Angst vorm gesellschaftlichen Wandel
(dwdl.de, Peer Schader)
Bei “DWDL” beschäftigt sich Kolumnist Peer Schader ausführlich und anhand von vielen Zitaten mit den Erzählmustern des Kabarettisten Dieter Nuhr. Sein Fazit: “Nein, Dieter Nuhr ist genauso wenig Nazi wie ein ‘Opfer der Grünen Sekte’, auch wenn er auf Twitter abwechselnd so bezeichnet wird. Er will bloß eine Welt zurück, in der ihm die klimaverklebten veganen Fahrradfahrer:innen mit den Gendersternchen nicht ständig durch ihre schiere Präsenz diktieren, wie sein wochenaktuelles Stand-up-Programm auszusehen hat, wo deswegen dann kein Raum mehr für geistreiche Witze über die wirklich wichtigen Themen unserer Zeit bleibt.”
4. Schaut, wie süß wir sind: Selenskyj, Madonna und die Fotos des Monats
(uebermedien.de, Hendrik Wieduwilt)
Hendrik Wieduwilt analysiert bei “Übermedien” regelmäßig Nachrichtenbilder: Wie wirken sie? Und warum? Was ist inszeniert? Und von wem? Diesmal mit dabei: Kriegsbilder aus dem Hubschrauber, Begegnungen mit Wolodymyr Selenskyj, Ursula von der Leyen in Blau-Gelb und diverse Fototricks.
5. “Sparen ist bei uns Alltagsgeschäft”
(medienpolitik.net, Helmut Hartung)
Helmut Hartung hat sich mit Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen, über die Zukunft des Senders unterhalten und nachgefragt, ob sich durch einen Zusammenschluss mit einer oder mehreren anderen ARD-Anstalten Geld sparen ließe. Gerner verneint: “Bei Radio Bremen gibt es nicht mehr viel zu sparen. Ginge es wirklich um Einsparungen, wäre bei einem Zusammenschluss keine echte Fusionsrendite drin, da wir besonders kostengünstig produzieren.”
6. Aufhören, wenn’s am schlimmsten ist
(taz.de, Carolina Schwarz)
“taz”-Redakteurin Carolina Schwarz war lange Fan von “Deutschland sucht den Superstar”, doch die Liebe ist erloschen. Ohne Dieter Bohlen funktioniere “DSDS” zwar nicht – mit ihm aber auch nicht mehr. Schwarz’ Rat an die Senderverantwortlichen: “Das einzig Richtige wäre, DSDS abzusetzen und sich einzugestehen, dass man aufhören sollte, wenn es am schlimmsten ist.”